30. März 2014

Handarbeitswelt in modernen und vergangenen Zeiten

Vor etwa einem Jahr hatte ich auf Pinterest eine tolle Idee zur Aufbewahrung von Fadenspulen gefunden, die ich gleich umsetzte. Allerdings waren die verwendeten Schrauben doch ein wenig zu kurz und nach langer Suche fand mein Mann im Internet endlich die passende Grösse. Das Aus- und Einschrauben mit dem Akkuschrauber war echt langwierig, ich meinte zu meinem Mann, ach herrje, gibts denn den auch in doppelter Geschwindigkeit...? Aber klar, bekam ich dann zur Antwort und kurze Zeit später kam er mit der riiiesen Bohrmaschine zurück, schluck. Nun muss man wissen, ich habe mit dem Teil noch nie gearbeitet und war etwas skeptisch... Aber die Geschwindigkeit, die die drauf hat, wow :-) Mein Mann hat dann auch gleich ein Beweisfoto geschossen (resp. Video, aber das erspare ich Euch).


Nach einer gefühlten Ewigkeit war es geschafft:



Seht ihr, dass das Brett schon viel voller geworden ist im letzten Jahr...? Jetzt sind die Schrauben so lange, dass ich gleich die passenden Nähmaschinen-Spulen dazu aufbewahren kann, das ist wirklich praktisch.

Gestern haben wir zu meinem Geburtstag bei schönstem Wetter das Schloss Dottenwil besucht. Die Bäume blühten und es gab Kaffee auf der Terrasse in der Sonne.


Natürlich besuchten wir auch das Ortsmuseum im Schloss, ich habe viele tolle Fotos Rund um das Thema Handarbeiten in vergangenen Zeiten machen können:


Oben rechts seht ihr St. Galler Lochstickereien (1910/1920).




Ein Handarbeits-Unterrichtszimmer.











Handarbeit für Mädchen wurde zwischen 1850 und 1870 in den Lehrplan aufgenommen.




















Ein Vergissmeinnicht - das Notizheft, wo alle Anleitungen niedergeschrieben werden können.
(Fast) so eins habe ich auch!






















Stoffkataloge...




















Und ein Spinnrad mit Zubehör:


Am Abend gab's dann Nachtessen im nächsten Schloss, im Wasserschloss Hagenwil in Amriswil, hach.

So, jetzt ist noch Kaffee und Kuchen-Runde mit der Familie angesagt, natürlich mit vielen frühlingsfrischen Deko-Schäfchen...


Backen mag ich lieber als Kochen, neben den obligaten Schoggichüechli wird es auch Erdbeer-Joghurt-Muffins geben, das Rezept ist von Kreativfieber.


Einen wunderschönen, sonnigen Sonntagnachmittag wünsche ich Euch!


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

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22. März 2014

Die richtigen Bebefinkli für den Frühling

Dieses Jahr hat der kalendarische Frühling am 20. März angefangen. Aber diese Fakten können natürlich nicht annähernd meine alljährliche Freude über diesen Tag ausdrücken! Es wird endlich wieder länger hell sein, die Vögel sind wieder da, die Krokusse, Tulpen, Osterglocken, Primeln, Schneeglöggli recken und strecken sich, die Sonne schaut vorbei, es grünt und lebt rund herum... Diese Freude ist eingefangen in meinem Finkli-Modell "Frühlingsblüte" - die passenden Finkli für alle Frühlingskinder! Gibt's hier, in meinem Shop.


Passend zum Thema Finkli (und Frühling!): Wiederum durfte ich aus den Shop-Einnahmen das HEKS unterstützen. Die Spende ist für das Projekt Koala bestimmt. Hier wird Eltern mit geringen finanziellen Mitteln an verschiedenen Orten in der Ostschweiz mit einer Baby-Erstausstattung geholfen. Ich freue mich sehr, dass ich hierzu beitragen darf.

Ein wunderschönes, kreatives Frühlings-Wochenende* wünsche ich Euch allen!


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

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* Ich habe beschlossen, allfälligen Schnee mit Missachtung zu bestrafen und einfach totzuschweigen.

15. März 2014

Zeitreise - eine alte Kunst neu entdeckt

Da fährt man geschafft nach der Arbeit im Postauto nach Hause und was sieht man da auf dem Werbebildschirm?

Experimentalarchäologie im Historischen Museum St. Gallen - Workshop Brettchenweben - noch wenige Plätze frei !

Öhm, was ist denn Brettchenweben... Hmmmm... Weben klingt gut. Ich ruf da mal an. Als man mir am nächsten Morgen mitteilte, es hätte soeben jemand abgesagt und ich könne den Platz haben, habe ich sofort zugesagt. Und so habe ich mir heute Nachmittag zwei Stunden einen Gürtel umgeschnallt, unzählige Fäden daran gebunden und das Ganze mit einem Schraubstock am Tisch fixiert. Und so sieht das dann aus:


Da war ich schon ein Weilchen dabei, deshalb ist das Band schon etwas weiter hinten am Gurt befestigt (und meine Hosen voller Fusel!).


Die erste Erklärung war etwas schwer nachzuvollziehen. Da sagte man mir doch, ich müsse anschlagen - es dauerte immer wieder eine Schrecksekunde, in der ich mir in Erinnerung rufen musste, dass wir hier nicht stricken. Anschlagen ist nämlich das Zurück-stossen eines soeben eingezogenen Fadens. Dazwischen werden die Brettchen jeweils um einen Viertel weitergedreht. Viel mehr ist da nicht. Jedenfalls nicht bei dem Muster, das ich mir wohl überlegt ausgesucht hatte (es gibt auch noch die Muster, wo man jeweils viermal in eine und viermal in die andere Richtung dreht oder, noch besser, nur einen Teil der Brettchen in eine resp. die andere Richtung dreht).


Die wahre Kunst, das war mir nach einigen Drehungen gleich klar, ist das anfängliche Einziehen der Fäden, damit steht und fällt das Muster und ich habe keine Ahnung wie das geht (das hätte in den zwei Stunden nicht auch noch reingepasst, daher waren unsere Brettchen schon eingefädelt). 

Brettchengewebte Bänder gab es schon um 800 v. Chr., aber wie bei allen Textilien hat sich Vieles nicht erhalten. Wunderschöne mittelalterliche Modelle gibt es mit Goldfäden, wir durften auch solche Beispiele bewundern. Einen geschichtlichen Abriss, tolle Fotos und auch Tipps und Tricks für Anfänger gibt's zum Beispiel hier (neben vielen weiteren Infos rund um historische Handarbeitstechniken - und für diejenigen, die gleich etwas davon anfangen wollen: es gibt auch einen Shop...).

Zum Schluss hiess es dann: So, der Faden wird jetzt verstätet. Oh super, dachte ich, da lerne ich noch mehr neue Techniken kennen. Ähm ja, gut, das hiess dann vernähen, alles klar...

Und hier ist mein fertiges Werk - ich habe mich für elegante Grau- und Silbertöne entschieden! Oben sieht man, dass ich den Arbeitsfaden jeweils etwas zu wenig angezogen habe, unten wurde es dann besser:


Die Fäden sind Leinen - nicht ganz mittelalterlich, weil Leinen ist mit Naturfarben nicht ganz einfach zu Färben, daher wurde eher Wolle verwendet. Aber für mich spielte das keine Rolle, ich gehöre mehr zur Textil- als zur Mittelalter-Fraktion. Eine lehrreiche, spannende Einführung in eine ganz neue Technik. Die neue Erfahrung machen zu dürfen hat Spass gemacht!

Ich wünsche Euch ein spannendes und erholsames Kreativ-Wochenende!


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8. März 2014

Episoden aus dem (Näh-)leben

Kürzlich habe ich angefangen, mich mit Rollsäumen zu beschäftigen. Mit der Hilfe der offiziellen Overlock-Anleitung und einem Overlock-Lehrgang schaffte ich die Rollsäume an meinen beiden neusten Foulards. Das war der Anlass, weshalb ich frohen Mutes letzte Woche einen gut gelagerten, zartrosa Chiffon hervorholte, für den ich schon lange geplant hatte, dass er ein Foulard werden sollte. Der Mut verliess mich allerdings sehr bald und alles Frohe verschwand ziemlich schnell, als ich feststellte, dass es mir einfach nicht gelang, den Stoff "zu erwischen" und es Löcher gab. Daher beschloss ich, einfach sehr grosszügig zu nähen resp. zu schneiden, damit ich den Stoff auch ja erwische. Denkste:


Es war (und ist) mir ein Rätsel, wie das möglich ist. Jedenfalls war das der Augenblick der umfassenden Ratlosigkeit, wo ich wusste, dass jetzt die Expertin hermusste. Schwiegermami Wullechneuel's erste Reaktion sagte schon alles - ehm ja, das ist ja auch schwierig, so ein Stoff.... Also gut, es lag nicht nur an mir. Die Empfehlung war, die Nahbreite gross und grösser zu machen. Und falls das nicht helfen sollte, kam der Geheimtipp: die rechte Nadel entfernen und den Faden der rechten Nadel in die linke Nadel einfädeln. Was soll ich sagen, das war das einzige, was half und endlich war das Foulard fertig - so wenig zu nähen und so lange dauerte das.

Aber jetzt ist es soweit:


Was noch viel, viel, viel länger dauerte als das rollsäumlen des Foulards war die rechte Nadel wieder da rein zu kriegen. Fast wäre ich hinter, zwischen, unter die Overlock gekrochen. Seufz. Aber das Foulard ist spitzenmässig und ich freue mich auf viele Weitere :-)


Der heutige, süsse Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

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7. März 2014

2 Bücher für (angehende) Oberteil-Strickerinnen

Diese Woche sind auch noch zwei Zeitschriften angekommen, Interweave Knits (herrliche Modelle und Fotos) und Simplicity Meine Nähmode (meine Lieblingsschnittmuster, passen für meine Figur recht gut und, wahnsinnig toll für mich, Nahtzugaben sind schon drin). In der Knits gibt es einen ganz tollen Einblick in die Herstellung der Stricknadeln von Knitter's Pride. Aber nicht nur die Herstellung an sich war interessant zu lesen, auch die Philosophie des Unternehmens war genauso spannend: Das Unternehmen gründet und finanziert Schulen in ländlichen Gegenden Indiens und, das fand ich noch viel erstaunlicher, stellt in Indien auch jede Frau ein, die sich bei ihnen bewirbt. Hut ab für dieses Engagement. 

http://www.knitterspride.com/

Total Inspiriert von all den schönen Modellen, mit etwas Sorge, weil ich zwar gerne Kleider nähe, aber mich schwer tue, "richtige" Kleiderteile zu stricken, sind dann noch zwei Bücher zu mir geflogen, beide von absoluten Koryphäen in der Strickwelt - Ann Budd und Amy Herzog, beide auch mit jeweils tollen Websites inkl. Blogs - einfach klicken.

Zum einen also Top-Down Sweaters von Ann Budd:

http://www.amazon.de/gp/product/1596684836/ref=oh_details_o00_s00_i00?ie=UTF8&psc=1

Das Konzept überzeugt mich. Wenn ich oben anfangen kann, dann habe ich ein viel besseres Gefühl wo ich gerade bin und wie gut es passt - denke ich... Ich werde es Euch sicher wissen lassen :-)

Und knit to flatter von Amy Herzog:

http://www.amazon.de/gp/product/1617690171/ref=oh_details_o00_s00_i01?ie=UTF8&psc=1

Damit das, was ich stricke auf keinen Fall ein Sack wird, hach ja. Ich bin gespannt!


Der heutige, süsse Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

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1. März 2014

Sonnenblumenblau

Ein grosses Abenteuer steht mir bevor - es wird gehäkelt, und zwar ausgiebiger als die bisherigen Häkelblümchen oder die feste Maschen-Umrundung von Strickteilen. Zur langsamen (naja) Eingewöhnung in mein Granny Square-Erlebnis wollte ich erst mal ein buntes vierteiliges Irgendwas häkeln. Farbverläufe finde ich sowieso toll, daher habe ich mich gleich auf die mitered granny squares gestürzt, die Anleitung gibt's hier. Es war ein etwas steiniger Weg - nicht zuletzt deshalb, weil ich es mir nicht nehmen liess, meine eigene Note reinzubringen und jeweils drei statt zwei Farbreihen zu machen. Auch der Anfangsring ist quasi beliebig gross geworden und irgendwo sieht die eine Ecke anders aus als die andere. Ich dachte zwar, ich könnte beim vierten Quadrat von der Erfahrung der vorhergehenden profitieren, aber weit gefehlt, Lily hat bei jedem Quadrat etwas Neues (Falsches) "erfunden", ehem ja. Nach vier Quadraten hatte ich genug, ein kleines Kissen sollte es werden.

Zusammengemacht habe ich die Quadrate häkelnderweise, gewaschen und aufgepinnt wurden sie auch (zur Freude meines Mannes riecht Baumwolle so gar nicht wie Merino, hehe). 


Nach einigem hin und her habe ich mich für weiss als Grundfarbe entschieden, aber die Häkelei wollte ja auch noch auf den Stoff angebracht werden - ein wenig Bedenken hatte ich da schon, aber die gute Pfaff schaffte das spielend:


Ruckzuck war die Häkelei auf dem Stoff (lustig, wenn sich der Stoff- mit dem Garnhobby verbindet!). Dann alle Seiten zusammennähen und es geht an's Stopfen. Ich bin immer etwas unentschlossen, mag ich das oder mag ich es nicht? Eigentlich mag ich es, am Kissen rumknuddln und das Zeug zu verteilen (nur wenn's dann noch Löcher und Dellen hat, dann, ja dann mag ich's nicht, seufz). Und raus in die Sonne (jaaaaa!) zum Fototermin. Ich finde die Komplementärfarbenkombi echt toll!


Jetzt, ja, jetzt wird's ernst, mit dem Häkeln, das Grossprojekt steht an... Das eine oder andere Finkli muss natürlich auch noch Platz haben. Ein weiteres Bebefinkli ist nämlich im Laufe der Woche auch noch von den Nadeln gehüpft, jetzt heisst es wieder Geduld haben, bis das Bebe da ist... Das Stickabenteuer ist besser gelungen, als befürchtet, grins.


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/index.php/home/entry/sunflower-blue


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