20. Dezember 2015

Weihnachtskinder

Ich gebe zu, ich mag den Winter nicht besonders (die meisten werden dies bereits schon mal von mir gehört haben...). Aber ich mag Weihnachten sehr, mit allem drum und dran, ist es für mich immer wieder ein Höhepunkt des Jahres. Daher freute es mich ganz besonders, für dieses spezielle Fest einige genauso besonderen Modelle zu kreieren. Ich habe die Kollektion "Weihnachts-Perlen" genannt:


Eigentlich hätte ich gerne auch noch etwas mit roten Perlen gestrickt, rot gefällt mir als Weihnachtsfarbe sehr gut. Obwohl ich genau die gleichen Perlen gekauft hatte, kriegte ich keine Nadel durch die roten Perlen durch - das Leben kann manchmal ganz schön seltsam sein. Aber die Varianten in gold, blau und silber sind rechtzeitig zum Fest fertig geworden und freuen sich, einem kleinen Christkindli die Füsschen zu wärmen. Falls ihr also in Eurem Bekannten-, Familien- oder Freundeskreis ein Weihnachskind erwartet, so habe ich genau die richtigen Finkli für Euch: hier.

Mit dieser Weihnachtskollektion legt Wullechneuel eine Weihnachtspause ein. Ich wünsche Euch allen mit meinem Lieblings-Adventsgedicht einen wunderschönen vierten Advent und fröhliche, aber auch besinnliche Feiertage! Bis bald.

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiss um den Segen!

Hermann Claudius

12. Dezember 2015

[Handarbeit auf Papier] Magazin Handmade Kultur

Ich freue mich, Euch eine Ausgabe des Magazins Handmade Kultur vorzustellen! Und ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal diesen Satz schreiben werde: die Ausgabe wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt, trotzdem werde ich Euch natürlich wie sonst auch meine offene und ehrliche Meinung mitteilen.


Das Magazin hat mit rund 100 Seiten eine angenehme Grösse und ist mit Fr. 9.70 sicher nicht gerade günstig. Dafür gibt es neben zahlreichen bebilderten Anleitungen auch mitgelieferte und herunterladbare Schnittmuster und verschiedene Rubriken wie "Neue Produkte", "Bücher", "Blogs", "Handmade Termine" oder "Tour".

Die Anleitungen verteilen sich auf die unterschiedlichsten Materialien: Garn/Stricken, Stoff/Nähen, Filz, Papier, Wohnen/Basteln. Ein paar Höhepunkte möchte ich Euch vorführen:

Ich finde ja still und heimlich Schaukelstühle was Tolles und da hat mir dieser wunderbare himmelblaue Schaukelstuhl entgegengelacht - ist der nicht echt süss? Man achte auch auf den himmelblauen Wollknäuel auf dem Tischchen gleich daneben, hach.


Schade ist nur, dass es zu dieser Umgestaltung keine Anleitung gibt, es bleibt hier also bei der Inspiration.

Das Schnittmuster zum Herunterladen gibt es hingegen für diesen Pullover aus Strickstoff, der aus zwei Stoffteilen und vier Nähten besteht - das macht sehr neugierig und von so speziellen Ausschnitten bin ich, wie ihr wisst, sehr begeistert. Das besondere, aber auch für mich nicht zu ausgefallene, Teil reizt schon sehr zum Ausprobieren. Falls es Euch gleich geht, das Schnittmuster gibt es hier.


Gleich im Heft enthalten ist das Schnittmuster für ein Stoff-Portemonnaie, das mit einer hübschen Kordel geschlossen wird. Die bebilderte Anleitung ist ebenfalls gleich enthalten und meiner Meinung nach kann man der Anleitung auch gut folgen - für absolute Anfänger aber eher weniger geeeignet - wie der Reissverschluss eingenäht wird, sollte man schon wissen bzw. sich mit einer Grundanleitung hierzu behelfen. Dies ist aber so auch in Ordnung.


Einen ganz kreativen Artikel gibt es zum Thema Teppiche - und bei solchen Anleitungen/Inspirationen bin ich immer sehr kritisch, oft sehe ich nämlich dann Vorschläge, die ich nie umsetzen würde, weil sie so abgefahren sind. Hier jedoch ist dies überhaupt nicht der Fall und ein ganz farbenfrohes Stück mit besonderen Kniffen hat es mir sehr angetan. Besonders gut, dass man damit auch gleich Wollreste wieder verwenden kann (es soll ja Leute geben, welche so etwas zu Hause haben, grins). 


Die nächsten beiden Artikel, in die ich Euch einen Einblick geben möchte, stellen Menschen und ihr kreatives Handwerk/Geschäft vor. Unten links die Dreiturm Manufaktur in Solingen, die seit 200 Jahren Scheren herstellen - ein Gerät, das für alle Kreativen und insbesondere für Näher ein wichtiges Utensil ist. Unten rechts ein ganz spezielles Handwerk: Das Herstellen von Feinkost aus Blütenblätter aller Art - Veilchen, Gänseblümchen, Lavendel werden kandiert und zu zauberhafter Dekoration von Naschwerk.


Ganz besonders gut gefällt mir die Rubrik "Tour". In der Ausgabe, die ich bekommen habe, steht Freiburg im Zentrum. Neben den kulinarischen und kulturellen Höhepunkten stehen die Werkel-Orte im Vordergrund - Stoffe und Co., textile Kurse, liebevoll handgemachte Dinge und eine Siebdruckwerkstatt grüssen aus dem Schwarzwald.


Die Ausgabe, die Euch hier vorgestellt habe, ist vom November 2013. Ich kann daher nicht beurteilen, ob sich in den letzten beiden Jahren etwas geändert hat, aber diese Ausgabe hat mir gefalllen! Falls ihr genau diese Ausgabe haben möchtet: die älteren Ausgaben können hier nachbestellt werden. Die aktuelle Ausgabe hat, wie wir hier sehen können, viele weihnachtliche Ideen und - daher hätte es mir natürlich besonders gefallen, die aktuelle Ausgabe vorstellen zu dürfen, eine DIY-Tour in Zürich.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in ein tolles und interessantes Magazin bieten und wünsche Euch ein entspanntes Werkel-Wochenende - trotzdem nicht vergessen, wenn ihr auch so viel Glück habt wie ich, die wunderbaren Sonnenstrahlen zu geniessen!


5. Dezember 2015

Dür töife Schnee, ufm Schlitte, chunt gli der Samichlaus derhär

Bald ist es soweit... Sicher freuen sich alle kleinen (und grossen) Kinder auf den Samichlaus! Für die ganz, ganz Kleinen, die dieses Jahr ihr erstes Weihnachtsfest feiern dürfen, gibt es bei mir auch die passenden Nikolaus-Finkli.


Im Hintergrund mein gestrickter Adventskranz, den ich auch dieses Jahr wieder hervorgeholt habe - dieses Jahr mit orange-goldenen Kerzen. Das Sternli ist auch genau am richtigen Ort...

Ein Paar Nikolaus-Finkli durften auch bereits am Weihnachtsmarkt in Rickenbach/TG ein neues Zuhause finden! Es war ein tolles Erlebnis, das wir zu zweit an diesem Tag haben durften - auch wenn es eher kühl war, ehem, hat es Freude gemacht. Vielleicht nächstes Jahr wieder, wer weiss.


Dieses Wochenende werde ich aber etwas mehr drinnen verbringen... Zeit, um sich etwas für Weihnachten vorzubereiten... Die ganzen Kisten und Taschen mit Weihnachtsmarkt-Material auszupacken (immer noch noch fertig!)... Und heissen Tee zu trinken und zu werkeln, hach ja. Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes, geruhsames Wochenende!

14. November 2015

Weihnachtsmarkt oder: Wie sieht Dein Atelier in Gebrauch aus...?

Dies war eine Frage, die man mir gestellt hat, als ich mein neues Atelier eingerichtet habe. Nun, es wird regelmässig aufgeräumt (meist vor Beginn eines Projektes) und ist während der Arbeit an einem Projekt recht chaotisch... Am 28. November darf ich mit einer lieben Freundin am Weihnachtsmarkt in Rickenbach TG teilnehmen. Neben den Wullechneuel Finkli wird es genähte Kostbarkeiten geben (gleich kommt eine exklusive Vorschau).

Der Vorteil einerTeilnahme am Weihnachtsmarkt Ende November ist, dass man bereits im Oktober nach Weihnachtsstoffen Ausschau halten "darf" und sich natürlich auch die weihnachtliche Deko des Standes überlegen "muss" - ist das nicht herrlich?

Mein Atelier ist in dieser Zeit natürlich sehr in Anspruch genommen:


Die Stärkung zwischendurch in Form von schwarzem Tee und Wasser wird meist von meinem lieben Mann zur Verfügung gestellt. Sehr empfehlen kann ich, schwarzen und weissen Nähfaden zu jeder Zeit in grosser Menge im Vorrat zu haben - es ist mehr als ärgerlich, wenn der weisse Faden am Morgen eines Nähsonntags ausgeht (bitte nicht fragen, woher ich das weiss).

Wir freuen uns, den Lesern bereits einen kleinen Vorab-Einblick in erste Schätze zu gewähren:



Selbstverständlich gibt es auch eine Finkli-Weihnachtskollektion: Perlen, Goldfäden, Silberpailetten und viel flauschige Wolle....


Wir freuen uns sehr, wenn ihr uns an unserem Stand am 28. November an der Kirchgasse in Rickenbach TG besucht! Details zum Weihnachtsmarkt, an dem es auch ein tolles Rahmenprogramm gibt, finden sich hier.

Ich wünsche Euch ein geruhsames, kreatives Werkel-Wochenende!

7. November 2015

Textile Ausflüge auf Japanisch

Meine textile Ausflugskarte hat einigen Zuwachs bekommen. Unsere Japan-Reise hatte zahlreiche Höhepunkte, führte uns aber auch zu mehreren textilen Glanzlichtern, die ich Euch vorstellen möchte.

Kyoto: Nishijin Textile Center (zur Website geht's hier lang)
Gleich bei unserer ersten Station in Kyoto stand der Besuch des Nishijin Textilzentrums auf dem Programm. Nishijin ist eine besondere Art, Seide zu weben. Dabei werden die Fäden gefärbt und anschliessend zum Muster gewebt, was sehr aufwendig ist.

Das Textilzentrum ist zuerst einmal ein grosser Laden mit zahlreichen Seidenprodukten. Die Ausstellung im Obergeschoss ist relativ klein (Fotos nicht erlaubt), man kann aber auch Weberinnen bei der Arbeit zuschauen und es gibt eine Gelegenheit, aus geöffneten Seidenkokons Haarschmuck zu basteln. Wir hatten Glück und konnten während unseres Besuches noch die Fashion Show geniessen.



Kanazawa: Kaga Yuzen Nagamachi (zur Website geht's hier lang)
Nach etwas Suchen fanden wir doch noch den Eingang zu diesem wunderbaren Museum (über den Vorplatz und dann rechts die Treppe hoch). Im Obergeschoss wird der Vorgang des Kaga Yuzen Seidenmalens beschrieben, bei dem jeder Arbeitsschritt traditionell von Hand ausgeführt wird. Die Muster stammen aus der Natur und zeigen vor allem Blumen, Vögel, Wind und Mond. Interessant ist, dass bei den einzelnen Arbeitsschritten gleich angegeben wird, wie lange das Erlernen der einzelnen Schritte dauert: das richtige  Mischen der Farben hat man nach drei Jahren im Griff, das korrekte Einfärben des Hintergrundes soll nach zehn Jahren gelingen. Wenn man mehr Zeit zur Verfügung hat, darf man sich auch selber am Seidenmalen versuchen und im Obergeschoss die Arbeitsplätze der Künstler bewundern. Im Museum gibt es auch einen kleinen Shop (ausserdem kann man natürlich auch die Kimonos erwerben). Ein sehr eindrücklicher Besuch!

Wenn wir gerade beim Thema sind, kennt jemand von Euch einen Seidenmalkurs...? Die Klubschule bietet in der Ostschweiz nichts an - falls es aber ein Tageskurs wäre, könnte ich auch nach Zürich fahren. Hinweise nehme ich gerne entgegen... :-)

 


Tokyo: National Museum (zur Website geht's hier lang)
Auch dem Nationalmuseum haben wir einen Besuch abgestattet. Mein Mann hat sich auf die Samurai-Schwerter gefreut, ich habe mich natürlich auf die Kimonos gestürzt (die finden sich im Hauptgebäude "Honkan", im Raum 7 - 9). Die Kimonos sind zum Teil für Theater-Aufführungen entstanden (diese sind ganz besonders aufwendig, vgl. Foto unten, oben links - mein Lieblingsstück). Die meisten ausgestellten Kimonos sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Der Besuch des Museums lohnt sich natürlich auch für zahlreiche andere Objekte, es gibt im Untergeschoss eine Abteilung zu japanischem Kunsthandwerk, die sich sehr lohnt. Dort haben mir die wunderbar bemalten Raumtrenner und die tollen Briefpapiere, die z.T golden beschriftet sind, besonders gut gefallen.



Tokyo: Amuse Museum (zur Website geht's hier lang)
Das Amuse Museum ist ein Textilmuseum mit permanenten und temporären Ausstellungen. Wir hatten die Gelegenheit, etwas ganz Besonderes zu sehen: Textilien aus dem Norden Japans, die sich Boro nennen. Ihr Merkmal ist, dass über Generationen hinweg kleine Textilstücke zusammengefügt und wiederverwendet wurden, die in den schneereichen Wintern Wärme spendeten. Jedes noch so kleine Teilchen wird aufbewahrt und zum Leben erweckt. Besonders schön ist, dass in der Ausstellung auch zahlreiche Menschen mit ihren persönlichen Erinnerungen und Geschichten zu Wort kommen. Die Textilien sind aus Hanf, denn Baumwolle wächst in diesen Breitengraden nicht und die Beschaffung war zu teuer.


 Diese Kimono-artige Jacke, Donja genannt, dient der nächtlichen Warmhaltung.


Hier handelt es sich um einen Bodoko, eine Auflage, welche über Stroh gelegt als Matraze diente. Als Decke diente die oben abgebildete Donja.


Im Zentrum dieser ganz besonderen Textil-Liebe liegen die gesammelten Stoffreste. Gefreut habe ich mich, dass der Besitz von solchen Stoffresten Reichtum und sozialen Status bedeutete. Da musste ich natürlich gleich meinen Mann darauf hinweisen, dass mein Stofflager doch eine sehr sinnvolle Sache sei... Die Menschen im Norden Japans haben die Ansicht, dass kein Fetzelchen Stoff unbrauchbar, sondern wertvoll ist, auch auf die Menschen übertragen - kein Mensch soll verschwendet werden. Ein schöner Gedanke.

Diese vier Ziele wurden bereits in meine textile Ausflugskarte aufgenommen - ausserdem habe ich noch weitere Tipps bekommen (die sind auch nicht ganz so weit weg...), schaut doch mal wieder vorbei!

Das eine oder andere persönliche textile Erlebnis gab es natürlich auch (einen Besuch in einem traditionellen japanischen Hotel, Ryokan genannt, kann ich also sehr empfehlen):


Zum Schluss habe ich im Tokyo National Museum noch eine ganz besondere Entdeckung gemacht: eine Seidenmalerei mit dem Titel Herbsttag - daran konnte ich natürlich nicht einfach vorbei gehen:

Herbstgarten von Terasaki Kogyo, Farbe auf Seide, 1899

Ich wünsche Euch allen ein schönes, kreatives Werkel-Wochenende!



31. Oktober 2015

Tipps für textiles und wolliges Shopping im Land der aufgehenden Sonne

Diesen wunderbaren Sommer haben wir in Japan verlängert. Für uns ein ziemliches Abenteuer, dem wir auch etwas aufgeregt entgegengeblickt haben. Unsere Sorge war unbegründet, ist doch Japan ein äusserst angenehmes und entspanntes Reiseland, das uns wunderbare Eindrücke und Erlebnisse beschert hat. Die Faszination für Japan wird uns bestimmt noch weiter beschäftigen.

Natürlich werde ich Euch von den textilen und wolligen Höhepunkten berichten. Heute machen die Woll- und Stoffgeschäfte, die ich besucht habe, den Anfang.

Ausschnitt: Seidenmalerei Kaga Yuzen in Kanazawa (dazu ein anderes Mal mehr...)

Hinweis zu den Adressen: Adressen bzw. Hausnummern in Japan sind nicht sehr aussagekräftig. Die Hausnummern werden nach Baujahr vergeben und werden keine Hilfe sein bei der Suche eines Hauses. Es sind auch nicht alle Strassen in unserem Alphabet angeschrieben oder überhaupt angeschrieben. Am besten druckt ihr von den Websites die Lagepläne aus oder versucht die Adressen in Google Maps zu finden und druckt diese aus. Dann begebt ihr Euch in die Nähe und lauft notfalls um die Blocks in der Gegend - das hat bei uns sehr gut funktioniert.

Avril (zur Website geht es hier lang)
Diese Wolle ist auch bekannt unter dem Namen Habu und da ich einen Besuch im Geschäft in New York letztes Jahr verpasst hatte, stand dieses Geschäft ganz oben auf meiner Liste. Der Laden ist recht speziell, da die meisten Garne auf grossen Konen gewickelt sind und beim Kauf die gewünschte Menge abgewickelt wird. Wie ihr unten sehen könnt, ist das Geschäft sehr liebevoll eingerichtet und der Besuch ist bereits ein Erlebnis.
Nachdem ich mich umgeschaut hatte, wandte ich mich an eine der Damen und versuchte, Hilfe beim Übersetzen der Garnetiketten zu bekommen. Ich wurde dann gleich an ihre Kollegin verwiesen, die sich allerdings ebenfalls keinen Reim auf meine Frage machen konnte. Im dritten Anlauf fand sich dann doch noch eine Verkäuferin, die sich dies (leicht nervös) zutraute. Sie war dann recht erleichtert, als ich auf eine Etikette einer weissen Strange (siehe unten) zeigte und fragte, um was für Fasern es sich denn da handle (es war reine Seide und damit war ich schon sehr glücklich). Dazu kam noch ein weiteres Wollgarn, das speziell für mich abgewickelt wurde (aus dem Katalog hat man mir dann noch die Details abgeschrieben, sehr praktisch).

Der Laden hat neben Wolle auch Webutensilien, Filzwolle und das eine oder andere Zubehör und Inspirationen.

Adresse: SACRA building 3. Stock, 20 Nakano-cho, Tominokoji Nishi-iru, Sanjo-dori, Nakagyo-ku, Kyoto, Japan


Mein Tipp:
  • Im Laden sind alle Garne nur japanisch angeschrieben. Vor der Abreise empfehle ich daher, die wichtigsten Fasern mit Google Translate auf japanisch zu übersetzen (damit könnt ihr mit den netten Damen im Geschäft kommunizieren, falls die englischsprachige Kollegin nicht vor Ort sein sollte). Ausser natürlich ihr seid der japanischen Sprache mächtig.
  • Auf dem gleichen Stockwerk gibt es noch ein Lädeli mit Knöpfen und anderen schönen Dingen (und im Gebäude weitere besondere Geschäfte).

Okadaya (zur Website geht es hier lang)
Mitten im Einkaufs-und Verwaltungszentrum Shinjuku, gleich beim Bahnhof, liegt dieses Geschäft. Oder besser gesagt, diese Geschäfte, es handelt sich nämlich um zwei gegenüberliegende Gebäude. Im Gebäude unten auf dem Foto gibt es auf sechs Stockwerken Stoff und Schnittmuster. Und die Stockwerke sind ziemlich gross. Auf der anderen Strassenseite gibt es sechs weitere Stockwerke mit Nähzubehör, Bastelmaterial, Knöpfe, Wolle... 12 Stockwerke. Muss ich noch mehr sagen? Und das Tolle ist, ich habe zahlreiches Zubehör gefunden, dass ich so noch nie gesehen hatte.

Adresse: Shinjuku 3-23-17 Shinjuku Kyodo Gebäude, Tokyo, Japan


Mein Tipp:
  • Lasst Euch gleich zu Beginn an der Kasse einen englischen Plan des Geschäftes geben (Floor Guide), so findet ihr einfacher, was ihr sucht. 
  • Vor der Türe (siehe Foto oben) gibt es nicht nur Ausverkaufs-Produkte, es werden auch Stoff-Musterkarten mit Stoffmustern verkauft, die sich vielfältig einsetzen lassen - ich habe einen Satz japanischer Stoffe mitgenommen...
  • Falls ihr eine nicht stoff/bastel/woll-verrückte Begleitperson dabei habt: Unbedingt vorsorgen ! Überlegt Euch bereits vor der Abreise, was Eurer Begleitperson Spass macht. Einige Ideen:
    • ein Hörbuch aufs Mobile laden (meine Variante - nicht vergessen für genügende Akku-Ladung zu sorgen)
    • ein Buch/eine (hm, grössere) Zeitschrift in Papierform/eReader mitbringen
    • im nahegelegenen Bahnhof gibt es diverse Kaffees und Verpflegungsmöglichkeiten
    • das Einkaufsviertel mit grossen Einkaufszentren und kleineren speziellen Läden ist gleich um die Ecke (ein guter Stadtplan und/oder GPS sowie die Vereinbarung eines Treffpunkts werden empfohlen)

Nomura Tailor (zur Website geht es hier lang)
Kurz vor der Abreise habe ich noch diesen lieben Tipp bekommen und da Kyoto unsere erste Station war, war ich gleich an unserem ersten Japan-Tag in diesem Stoff-Paradies. Es gibt drei Stockwerke voller Stoffe, Zubehör, Knöpfe, Schnittmuster... Ich habe mir gleich als erstes ein japanisches Schnittmuster und einen Stoff dafür ausgesucht und habe dann eine Verkäuferin gebeten, für mich die Menge Stoff auszurechnen - das war ein tolles Erlebnis. Die Dame hatte mich verstanden, aber konnte nicht englisch antworten. Sie hat mich dann zur Kasse mitgenommen, wo sie mit ihrer Kollegin die Frage besprochen hat. Sie haben dies ganz pragmatisch gelöst (ich hatte den Eindruck, dass die beiden ihre Kleidung selber genäht hatten, das war schon sehr beruhigend): Die eine Dame war gleich gross wie ich (vielleicht noch etwas schlanker) und stellte sich neben mich, während ihre Kollegin mit den Augen Mass nahm und mir am Schluss mitteilte, wieviel Stoff ich brauche - sehr gut :-)

Adresse: 362 Naramonocho, Shimogyo-ward, Kyoto, Japan


Mein Tipp:
  • Das Geschäft liegt westlich des Yasaka-Schreins in einer tollen Einkaufsstrasse (mit Arkaden, sehr praktisch, falls das Wetter nicht mitspielt) und vis-à-vis von zwei grossen Kaufhäusern (Takashimaya und Daimaru). Das Geschäfts ist also sowohl kulturell wie auch aus Shopping-Sicht gut gelegen.

Beide Stoffgeschäfte habe ich auch Martina gemeldet, damit diese auf der Stoffkarte erfasst werden können (werft doch mal einen Blick darauf, ist ein tolles Projekt).

Den einen oder anderen Schatz habe ich mit nach Hause gebracht...:


Links also die Seide von Avril und das Wollgarn von Avril. Dazu habe ich eine leere Garnspule mit japanischen Schriftzeichen mitgebracht (das kann man verstehen, muss man aber nicht :-)). In der Mitte meine neuen wolligen Helfer. Auf den Yarn Twister bin ich besonders gespannt, keine Ahnung, ob der was taugt. Ich stelle aber für meine Bebe Finkli sehr viele gedrehte Bändeli her und (um ein "grosses" Geheimnis zu lüften) ich mache das nicht besonders gerne (die noch nicht erledigten Finkli liegen dann auf dem Sofa und irgendwann sagt mein Mann zu mir: Los, Schatz, du solltest noch die Bändeli erledigen...). Vielleicht gehts damit ja "besser". Links noch zwei Regenbogen-Knäuel und oben ein ganz besonderer Fund. Bereits letztes Jahr habe ich in New York Sari-Seiden-Garn gesucht und nicht gefunden. Da komme ich bei Okadaya um die Ecke und sehe diese beiden winzigen Knäuel - meine Freude war riesig (Hintergrundinfos zu Sari Yarn gibt es z.B. hier). Nun muss ich doch nicht noch nach Indien fahren (eine Nachricht, die meinen Mann recht beruhigen dürfte :-)). Ich bin sooo gespannt, dies zu verstricken.


Bei den Stöffchen habe ich mich sehr gefreut über den Rest Alpaka-Wachstuch, ist das nicht süss? Da wird mal eine tolle Strickprojekt-Tasche entstehen. Dann habe ich das eine oder andere kleinere Stoffstück gefunden und schliesslich ein Baumwollstoff mit klassischem japanischem Muster - das sollte einmal eine japanische Kimono-Jacke werden. 


Dies also mein Schnittmuster-Fund mit zugehörigem Stoff. 


Und natürlich mussten auch zahlreiche Knöpfe mit, die Weihnachtsvorbereitungen laufen offenbar auch schon... Dann habe ich noch ein Nahtzugabe-Einzeichnungsgerät und einen (japanischen?) Fingerhut gefunden (ich mag Fingerhüte nämlich nicht und diesen Ring trägt man am vorderen Teil des Fingers - ich bin gespannt, ob das angenehmer ist).


Und meine Stoffmuster-Karten, hach. Ich finde die japanischen Muster toll! Naja, und Blumen sowieso, hihi.

In einem weiteren Beitrag werde ich Euch von den kulturellen Höhepunkten aus Stoff- und Wollsicht berichten, hach.

Der Herbst hat uns nun fest im Griff und damit ist der Höhepunkt des Werkel-Jahres eingeläutet... Ich wünsche Euch ein kreatives, spannendes Wochenende!


24. Oktober 2015

Herzlich willkommen Tiago Elias

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Hermann Hesse


Tiago Elías
19. September 2015


Tiago hat seine Eltern rund vier Wochen vor dem errechneten Termin überrascht. Umso mehr war ich froh und erleichtert, dass alle Beteiligten gesund und wohlauf waren. Es war eine grosse Freude, immer mal wieder Neuigkeiten über die Vorbereitungen zu hören und jetzt auch ein klein wenig dabei zu sein, wie sich der neue Erdenbürger entwickelt und wächst. Ich wünsche den Eltern von Herzen alles Liebe auf ihrem gemeinsamen Weg zu Dritt - dass ihr über zahlreiche, schöne Erfahrungen staunen könnt und Tiago Wurzeln, aber auch Flügel auf seinem Weg mitgebt.

Die Wahl der Farben für die Finkli stand schon vor der Hochzeit des Paares fest, daher gab es in diesem Falle keine Mitsprache... Sie ergeben sich aus dem Herkunftsland des einen Elternteils.


Ich hatte mir vorgestellt, auf die Finkli auch den entsprechenden Knopf zu nähen: einen Stier natürlich. Da ich recht viel Vorlauf-Zeit hatte, habe ich mich zuerst mal in allen Stoffläden umgesehen, dann im Internet recherchiert und am Stoffmarkt gesucht. Ohne Erfolg. Im September war ich leicht besorgt, ob das noch wird, aber ich hatte ja noch ein Ass im Ärmel: die Urlaubsreise nach Japan, die noch vor dem Termin stattfinden sollte, und dort insbesondere der Besuch bei Okadaya - 12 Stockwerke DIY, davon ein ganzer Stock Knöpfe (aber ich schweife ab, dazu nächste Woche mehr). Dann entschied sich Tiago, nicht länger auf das Licht der Welt warten zu wollen. Trotzdem bekam ich (ohne die Hintergründe zu verraten) noch einen Aufschub für die Übergabe bis nach dem Urlaub. Wie ihr oben sehen könnt, hat auch der Besuch von fünf entsprechenden Geschäften in Japan keine Stier-Knöpfli zu Tage gefördert, was ich sehr bedaure. Aber ich wage zu behaupten, dass ich nichts unversucht gelassen habe...* Bei der Suche nach Tiger-farbener Wolle in New York war ich letztes Jahr erfolgreicher gewesen, immerhin, manchmal helfen Übersee-Expeditionen doch. Hoffentlich konnte ich die Eltern auch so für die Finkli begeistern. 

Auch zu diesem Finkli-Paar wurde das passende Giräffli beigesteuert - ist es nicht herzig? Ich stelle vor - Eviva:



Zu den anderen Bebes, die ich bereits mit Finkli willkommen heissen durfte, geht es hier.


Ich wünsche Euch allen von Herzen ein wunderschönes, entspanntes Werkel-Wochenende. Vielleicht gibt es ja auch noch den einen oder anderen Sonnenstrahl dazu - auch draussen, meine ich...



* Hinweis: Falls ihr in der Schublade / im Laden nebenan / in einem Internetshop Stier-Knöpfli (gesehen) habt, lasst es mich um Himmels willen nicht wissen. Nein, Scherz bei Seite: ich freue mich über Hinweise - wer weiss, vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal (oder der Laden hat noch andere seltene Knöpfe - Steinböcke habe ich übrigens auch schon vergeblich gesucht...). 


4. Juli 2015

Textilland Tour: Stickerei- und Trachtensaal Appenzell

Herzlich willkommen zu einer weiteren Etappe auf der Rundreise durch das Textilland - ich nehme Euch mit nach Appenzell in den Stickerei- und Trachtensaal des Museums Appenzell. Wir* hatten Glück und konnten auch noch die Sonderausstellung "Fäältli, Glöfeli ond viil Geduld" besuchen. Ich werde gleich jetzt eine Übersetzung für alle Nicht-Appenzeller (wie mich) wagen: Falten, Stecknadeln und viel Geduld - hier geht es natürlich um die Trachten, dazu später mehr.

Los gehts's:


Bei der Appenzeller Stickerei ging es gleich los mit vielen Höhepunkten:

v.o.l.n.u.r.:
Tischdecke, Leinen Anfang 20. Jh. 
Schultertuch, Baumwolle Ende 18. Jh.
Kragen, Baumwolle um 1840
Paradekissenanzug, Baumwolle 20. Jh.
Der Paradekissenanzug hat es mir besonders angetan (ich mag sowieso weisse Bettwäsche und dann noch diese Stickereien, himmlisch - bloss Waschen und Bügeln, mhmmm, naja....).

Daneben gab es eine Stüpfel-Maschine aus dem 20. Jh., mit der das Muster auf Papier perforiert und damit anschliessend auf den Stoff übertragen wird (mit Druckerschwärze):


Wie die Stickereien hergestellt wurden, wird ebenfalls vorgeführt. Links ein Beliechtistock mit Belichtlikugeln (=Beleuchtung) aus dem 19. Jh., bei dem die Glaskugeln eine Verstärkung des Lichts bewirken. Rechts natürlich ein Stickrahmen und da sieht man schon einen Teil der Barärmel-Tracht.


Damit gehts gleich weiter zur Tracht. Ein besonderer Höhepunkt war hier die Appenzeller Festtagstracht mit dem Plissé-Rock. Die Herstellung eines solchen Rocks wurde in einem Kurzfilm dargestellt und ist absolut unglaublich (einen Einblick bietet auch dieser Zeitungsartikel): da werden bis zu 4,5m Wollstoff nass verarbeitet, alles natürlich komplett von Hand - da wird jede einzelne Falte von Hand gelegt (bis zu 280 Falten...). Dafür eignet sich auch nur reiner Wollstoff, der geringste Anteil einer Kunstfaser würde die Haltbarkeit beeinträchtigten (d Fäälti vejockid - da könnt ihr Euch jetzt den Kopf zerbrechen - Tipp: langsam laut vorsagen).** Aber damit nicht genug, nach jedem Tragen ist der Rock eingerollt zu lagern, wie unten rechts dargestellt (dafür braucht man vier Hände). Wird an einer Hochzeit zu arg getanz und bekommt der Rock zu viel Feuchtigkeit ab, so muss die Prozedur nochmals von vorne anfangen. Zum Fältlirock gehört die Schlotte, das Oberkleid, welches ohne Falten gearbeitet wird - und die Frauen, die an kirchlichen Feiertagen die Festtagstracht tragen, sind sogenannte Schlottefrauen.


Die Tracht wird farblich abgestimmt getragen, entweder in violett, kupfer, weinrot, blau, grün oder schwarz. Zu dieser Festtagstracht gehört auch der entsprechende Hut (den man Schlappe nennt)...


... und das Brüechli (welches das Decolleté verdeckt) - weitere Infos zu den Appenzeller Trachten finden sich hier.


Es ist sehr warm und sonnig - da wünsche ich Euch ein wunderschönes Hochsommer-Wochenende (da man ja nicht den ganzen Tag/nicht in den heissesten Stunden draussen sein kann, gibt es auch so Zeit für's Werkeln drinnen, hach...). Viel Vergnügen!

Übrigens, etwas Sommerpause mache ich vielleicht auch noch - neue Ideen sammeln und so - aber das lasse ich ruhig auf mich zukommen...


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:
 
http://design-seeds.com/home/entry/lilac-hues

* Ja, mein lieber Mann hat mich auf dieser Tour begleitet - am Morgen waren wir auch noch im Appenzeller-Land wandern (für meine Verhältnisse war's jedenfalls wandern :-))...
** Für alle, die es nicht herausfinden: die Falten springen/hüpfen weg bzw. auseinander.

27. Juni 2015

Blachen nähen im grossen Stil

Vor Jahren wollte mir eine nette Verkäuferin eine Nähmaschine mit folgenden Worten schmackhaft machen: "Damit können Sie problemlos Blachen und Jeans nähen." Nun ja, die Dame konnte ja nicht wissen, dass mich weder das eine noch das andere wirklich interessiert. Aber letzte Woche habe ich eine Ausnahme gemacht und zwar eine sehr grosse: Die Blachenstücke, die vernäht werden wollten, waren 2m breit und fast vier Meter lang (wenn schon - denn schon, ist schliesslich eine meiner Devisen).

Auf unserer Terrasse zieht gerne ein rechter Wind und beim Grillieren ist das eher störend. Also haben wir länger hin und her überlegt - etwas Fixes durfte es nicht sein, aber trotzdem einigermassen stabil, ziemlich wetterfest, chic natürlich, aber nicht allzu teuer (wir werden voraussichtlich unseren Lebensabend nicht hier verbringen). Da kam die Idee und gleich auch die "Material"-Lieferung der Schwiegereltern kurz vor dem Aufgeben wunderbar passend. Nur am Punkt der Wetterfestigkeit musste noch gearbeitet werden, aber das war für Schwiegermami Wullechneuel keine Frage: Da machen wir einen Überzug aus Blache. Da war sie wieder. Aber der Punkt leuchtete ein... Diverse Farb- und Stärkenmuster wurden geliefert, etwas Neutrales sollte es sein, aber auch nicht allzu dunkel (man muss dazu vielleicht noch sagen, unsere Hauswände sind leuchtend orange, das finde ich nach wie vor umwerfend, aber beim Mobiliar wollten wir farblich entsprechend zurückhaltender sein). Die Wahl fiel auf ein helles grau, passt gut zu unseren (endlich neu erworbenen und mit Mami und Papi Wullechneuel angelieferten und -schleppten) Terrassenmöbeln. 


Gut ist meine Nähmaschine (das muss ich dann schon zugeben) Weltmeisterin im Blachennähen* - vielleicht war sie froh, endlich mal wieder eine echte Herausforderung zu bekommen. Hier also das vorher - nachher Bild:


Die untere Kante muss noch geklebt werden und die Füsse rostsicher bemalt, aber bald wird es soweit sein und unsere neuen Wände werden als Windschutz dienen können.

Ich will Euch natürlich nicht vorenthalten, wie man so was näht. Wir haben zwei Nähte gemacht, links und rechts, so dass wir oben keine Naht haben, die am anfälligsten für eindringendes Wasser wäre. Auf beiden Seiten  wurde zweimal genäht mit ca. 7mm Abstand, Stichlänge 4. Das Stürzen hat ebenfalls recht gut geklappt. Zu den weniger technischen Details: Man setze sich auf den Boden, mit viel Platz rund herum. Am besten so, dass man die Blache an den Parkettlinien (Plättlilinien gehen natürlich auch, beim Spannteppich wirds schwieriger) ausrichten kann. Dann braucht man drei gute Seelen, die das Gewicht mittragen und die Blache gerade halten und mitmanövrieren. Die Nähmaschine zwischen linkem Knie und rechter Hand stabilisieren, Gewicht auf den linken Oberschenkel verlagern und mit dem rechten Fuss das Pedal bedienen. Gleichzeitig beidhändig fest die Blache führen. Glaubt ihr nicht? Doch doch:


Wo ein Wille und ein Team ist, da ist auch ein Weg... Ich wünsche Euch ein wunderschönes, entspannendes Wochenende! Ich muss jetzt los zum Stoffladen Walser, da ist Sommerausverkauf (und der Sommer hat ja eben erst angefangen...).


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/home/entry/flora-tones83


P.S. Nur falls ihr auf der Suche nach so was seid: ist eine Pfaff 1222 E, aus der Zeit, als Nähmaschinen noch eine Investition fürs Leben waren - ich bin ziemlich sicher, die näht auch Jeans mit grossartiger Leichtigkeit...


13. Juni 2015

Mal eben schnell 'ne Hose nähen...

Also, das war so: am letzten Dienstag begann ich mir Gedanken über meine Garderobe für unseren Rom-Ausflug zu machen - da flogen mein Mann und ich nämlich am letzten Donnerstag hin. Da die Wetterprognose sehr, sehr warme Temperaturen vorhersagte, beschloss ich am Dienstag Mittag, doch noch eine weitere Leinenhosen zu kaufen. Was ganz Simples, Luftiges, ohne Schnickschnack, in einer dezenten Farbe, die zu all meinen bunten Oberteilen passen würde.

Ja, klar, es kam wie es kommen musste und nach dem dritten Kleidergeschäft ging ich auf direktem Weg zu Alja. Auf meine schon leicht verunsicherte Frage, ob sie denn Leinenstoff haben würden, meinte die Verkäuferin nur, selbstverständlich - in welcher Farbe ich den denn gerne hätte. Zufrieden war ich also 10 Minuten später wieder draussen, mit 1.5m hellgrauer, reiner Leine. So.

Am Mittwoch Nachmittag gab ich mir dann zwischen den Reisevorbereitungen 3 Stunden für die Hose - und etwa nach einer Stunde und dreissig Minuten war meine neue Hose für warme Tage packfertig !


Das Schnittmuster ist das gleich wie bei den dunkelblauen Hosen, die ich vor drei Jahren genäht habe (bis auf die Grösse), siehe hier. Drei Tage später "spazierten" die Hosen also durch das ehrwürdige Kolosseum in Rom (und haben dazu beigetragen, ein klein wenig der Brise einzufangen) - na, den Kleidergeschäften hab ich's gezeigt, hihi.

Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes, sonniges Wochenende - vergesst nicht, auch einfach Mal etwas anzugehen, auch wenn die Umstände nicht die günstigsten sind. Die bessseren Umstände kommen vielleicht nie und so wurde, falls das Vorhaben scheitern sollte, wenigstens der Versuch gewagt.


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/home/entry/figs



6. Juni 2015

Textilland Tour: Textilmuseum St. Gallen

Am letzten Wochenende durfte ich mit einer lieben Freundin einen weiteren Teil der Textilland Tour erleben (oder, präziser ausgedrückt: ich wurde zum Geburtstag dahin eingeladen, hach): Ins Textilmuseum St. Gallen  - also ins Herzstück des Textillandes gewissermassen!

Die gegenwärtige Ausstellung "'s isch - 's isch nöd" ist dem St. Galler Kinderfest gewidmet, welches seit 1824 stattfindet. Das Kinderfest ist eng mit der Textil- und Stickereibranche verbunden und weisse Stickereien nahmen und nehmen dabei einen wichtigen Stellenwert ein - auch wenn nach den 1960er Jahren auch Leggings und T-Shirts Einzug halten. 

Besonders toll finde ich, dass die St. Galler Textilindustrie seit längerem Patenschaften übernehmen und Stoffe und andere Ausstattung für die Kleider zur Verfügung stellen.


Ausgestellt werden Kleider von Kinder und Lehrerinnen - viele davon begleitet mit den Fotos des jeweiligen Festes, auf denen man die Kleider in Aktion sehen kann:




Neben neueren gibt es auch ältere Kleider zu bewundern.




Das obige Kleid ist ein wunderbares Prunkstück - fast prinzessinnenhaft (1830/1840) und im Zentrum die tollen Spitzen.

Daneben gab es auch Schuhe (z.T. aus dem Bally-Museum), Musterbücher, Bordüren, Musik-Uniformen, Hüte und Schulfahnen.


Es gab in der Stadt noch bis in die 1970er Jahre einen Schuh-Fonds zur Unterstützung bedürftiger Familien.



Diese wundervollen Spitzen (broderie anglaise) von 1895 waren Teil einer Prüfungsarbeit.

Die Ausstellung ist noch bis am 9. August 2015 im Textilmuseum St. Gallen zu sehen. Das Jahr 2015 ist übrigens auch ein Jahr, in dem das Kinderfest stattfindet - allerdings, und dies ist etwas speziell, ist noch nicht klar, wann es stattfinden wird. Denn das Kinderfest findet nur statt, wenn das Wetter schön ist - während einigen Wochen ist also das Motto 's isch - 's isch nöd bei den Kindern (und Erwachsenen) in St. Gallen grosses Thema... Eine wunderbare Ausstellung mit vielen interessanten Einblicken, die ich sehr empfehlen kann. Auch die zahlreichen Erinnerungsstücke aus privater Hand lassen vergangene Feste lebendig werden und geben der Ausstellung eine persönliche Note.

Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes, entspannendes Wochenende !


Der heutige Beitrag für viel Inspiration und noch mehr Farbe im Leben:

http://design-seeds.com/home/entry/spring-hues1



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