20. Januar 2013

Atelier Vorhänge aus dem Fischerei-Bedarf

Nun, ganz so ist es natürlich nicht, aber mal der Reihe nach. Von den Vorhängen im Wohnzimmer waren noch Reste da und die Fenster im Atelier waren noch so nackt (da ist noch etwas geplant, hehe, aber ich habe ja zwei Vorhangschienen...). Also habe ich mir vorgenommen, die Fenster anzuziehen und zwar mit nicht-gefälteteln Vorhang-Bahnen. Wie immer war das Messen die riesen Herausforderung, aber nach einer Weile hingen die Bahnen da, wo sie sollten. Nur irgendwie nicht wirklich in Bahnen, sondern, hm, als Stofflappen, das gefiel mir gar nicht. Nur das Zupfen an den unteren Ecken brachte das gewünschte Resultat - nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, womit ich das fixieren sollte, griff ich erstmal das Naheliegendste...:


Auch wenn ich das ganz witzig fand, der Zweck meiner Wollknäuel ist es natürlich nicht, meine Vorhänge zu beschweren, da musste also etwas anderes her. Und jetzt muss ich etwas ausholen. Ich bin nämlich in einem Angler-Haushalt gross geworden. Das hat uns nicht nur viele tolle Ausflüge beschert, das hat mich auch mit den unterschiedlichsten Dingen in Berührung gebracht - und eines dieser Dinge war: "Blei ist sehr, sehr schwer." Das hat dann auch zu interessanten Episoden in der Grundschulen geführt, aber insbesondere hat das auch jetzt wieder in mir den Gedanken geweckt, ja klar, ich muss halt Blei an die Vorhänge hängen, 50g pro Naht sollte es werden. Nicht ganz einfach, sich in einem Angler-Shop zurecht zu finden - vermutlich geht es einem Angler im Woll-Shop etwa gleich, hehe. Richtig toll ist, dass es Blei in verschiedenen Formen gibt, ich fand gleich die Tropfenform am besten, aber es war schwierig, diese in der 50g Ausführung zu finden, oder die Versandkosten waren so unverhältnismässig zum Preis dieser Dinger. Endlich fand ich einen Shop mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, aber beim Blei gab es einfach keine Tropfenform. Kurz vor dem Aufgeben sah ich eine weitere Shop-Kategorie (Blei findet man im Allgemeinen nämlich unter Zubehör), die Hegenenfischerei. Natürlich habe ich nicht die geringste Ahnung, was das sein soll, aber nach meiner Odyssee durch die Fischerei-Shops wusste ich zumindest, da gibt's das Blei in Tropfenform, und tatsächlich, da war es, in der 50g Ausführung!

Die netten Shop-Inhaber fragen sich bestimmt jetzt noch, was ich im Januar mit dem Zeug mache, aber nun ja. Der guten Ordnung halber werde ich Euch noch den Wikipedia-Artikel zum Hegenenfischen präsentieren:

Als Hegene bezeichnet man in der Sportfischerei eine Schnur (von Anglern Vorfach genannt), von der seitlich drei bis fünf kürzere, in der Höhe versetzte Schnüre abgehen. An diesen Seitenarmen befestigt man Nymphen oder andere kleine Kunstköder. Am Ende der Hegene befindet sich ein Senkblei oder ein weiterer Köder, beispielsweise ein Pilker. 

So. Keine Ahnung, aber vielleicht sagt Euch das ja mehr als mir. Jedenfalls war ich sehr froh, als das Blei eintraf. Nun musste es nur noch durch die obligate Färberei:


Und an die Vorhänge gemacht werden - die tollen Clips mit Haken sind von IKEA und glücklicherweise hat das Blei schon Ösen, da musste ich nur noch mit Quetschperlen und Blumendraht die Aufhängung basteln.


Da sind sie also, meine brandneuen Vorhänge:


Ah ja, solltet ihr mal Blei brauchen, man kann ja nie wissen, ich kann also diesen Shop empfehlen :-) Hach. Noch ein Einrichtungspunkt abgehakt, weiter geht's. 

Drei unserer vier Orchideen haben übrigens beschlossen, dem Schnee zu  trotzen und mal einfach zu blühen. Mir wäre mit all dem Schnee nicht nach Blühen zumute, aber gut, ich bin ja auch keine Orchidee und kann den lieben langen Tag hinter dem Glas an der Wärme mit Blick auf die ganze tolle Wolle rumhängen:


Da wünsche ich Euch doch einen schönen, blumigen Sonntagnachmittag und einen guten Start in die neue Woche!


13. Januar 2013

Nähen, Basteln, Bücher

Nun, letzten Sonntagmorgen war ich kränkelig - kurze Zeit später krank. Es half nichts, ich war erst Mal lahmgelegt (und mit dem Kopfweh war zugegebenermassen auch stricken nicht mehr drin). Immerhin habe ich in den Weihnachtsferien schon vor-gebastelt, daher kann ich Euch doch noch etwas Selbergemachtes vorführen. Wenn ich nämlich da vor mich hin nähe oder sonst werkle, dann kann es schon mal sein, dass ich die Zeit vergesse. Manchmal muss man aber auch mal auf die Zeit schielen und schon lange habe ich nach einer Atelier-Uhr gesucht. Vergeblich. Nun, es kam wie es kommen musste...


Und da ist sie...:


Die wunderbar runden Löcher habe ich mit einem dieser Bastel-Locher hingekriegt (Motivstanzer nennt man das wohl). Ist mein erster - aber bestimmt nicht mein letzter... Ein Problem hatte ich mit den Zeigern. Mit gefielen halt diese schnörkeligen Zeiger sehr. Die gab es wahlweise schwarz oder schwarz. Na toll, geht ja gar nicht, ich wollte doch ein schwarzes Ziffernblatt, damit die Farben gut zur Geltung kommen. Nun, mit Weiss-Machen hatte ich ja schon ein bisschen Erfahrung und da griff ich flugs zur Spraydose. War ganz einfach und ich finde es toll, dass neben allen Farben auch noch weiss und schwarz vertreten sind.

Wunderbar war, dass ich die ganze Woche Post bekommen habe - es gibt also noch viele Fotos mehr.

Da war die etwas verspätete Mollie Makes mit dem 2013 Kalender fürs Atelier:



Ausserdem durfte ich eine Stofflieferung aus Hamburg erhalten, vom Alles-Fuer-Selbermacher-Shop. Da wird man nicht nur sehr freundlich bedient, die Lieferung ist auch äusserst liebevoll verpackt eingetroffen:


Geplant ist eine Tasche, die Anleitung habe ich hier gefunden.

Mein Weihnachtsgeschenk ist ebenfalls eingetroffen (ja, das ist so eine Sache mit den Lieferzeiten von Englischen Büchern): Sewing Solutions von Nicole Vasbinder.


So viele tolle Tipps und Tricks, mit wirklich schönen Bildern, muss gleich wieder schmökern gehen.

Seit gestern bin ich nun auch stolzer Besitzer eines Atelier-Bücherregals - Mami und Papi Wullechneuel haben das grosse Auto für den Transport zur Verfügung gestellt:


Oh ja, dann wollte ich Euch noch wissen lassen, dass es bei Laura Aylor auf Ravelry noch bis morgen ein kostenloses Ebook oder eine kostenlose Anleitung gibt. Ich habe mich für das Ebook mit Thema English Tea entschieden (allein das fand ich ganz toll!) und habe mich gleich in den Devonshire Cream Cowl verliebt (man muss ja auch für den nächsten Winter planen, auch wenn ich mich ganz doll auf den Frühling freue, hehe).


Einen geruhsamen, schönen Sonntag wünsche ich Euch und einen guten Start in die neue Woche!


6. Januar 2013

Aufforstung

Ich war diese Woche sehr brav und fleissig und habe meinen Wullechneuel Finkli-Shop aufgeforstet - meine lieben Kunden hatten den Shop ja fast komplett aufgekauft :-) Das freut mich natürlich sehr (und HEKS Koala hat sich über die erste Spende natürlich auch gefreut). Und da sind sie, die aufgeforsteten Finkli:



Alle Exemplare sind bereits in den Shop eingezogen und freuen sich auf kleine Bebefüsschen! Das eine oder andere Modell muss noch nachgestrickt werden (aber natürlich dürfen alle Finkli bestellt werden, ich brauche dann jeweils einfach ein paar Tage länger bis zur Auslieferung). Ich designe übrigens gerade das neue Sommer-Finkli-Modell :-)

Während der restlichen Woche war ich fleissig mit Strickstücken, bei denen ihr Euch noch etwas gedulden müsst. Aber dafür habe ich etwas entdeckt, was ich Euch zeigen wollte (ich nehme an, die eine oder andere kennt das auch schon). Ich habe jetzt nämlich eine Online-Pinwand, jetzt kann ich all die schönen Dinge, die ich im Internet finde, sammeln und festhalten. Ich bin überwältigt, wieviele Ideen man dort entdecken kann, ich könnte stundenlang die tollen Projekte durchschauen, hach. Hat jemand von Euch ein Konto bei Pinterest?


Bin im Moment etwas kränkelig mit typischen Winter-Symptomen und habe daher ein ruhiges Wochenende... Mein Mann hat mir Erkältungsbad nach Hause gebracht (habe ich schon erwähnt - wir haben jetzt eine Badewanne und ich freue mich sehr darauf!). Mami Wullechneuel hat schon mal vorsichtig gefragt, ob ich denn so überhaupt noch stricken könne - najaaa, ich denke wenn ich nicht mehr in der Lage bin zu stricken, uiuiui, dann muss wohl bald der Krankenwagen her, hihi.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag und eine tolle Woche - vielleicht guckt die Sonne doch mal noch raus, ich drücke uns die Daumen :-)

2. Januar 2013

Das neue Jahr

Ich mag die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr total gerne. Da muss man nichts Neues anfangen, Altes ist abgeschlossen, es gibt keine Pendenzen, man kann einfach sein. Ich mag aber auch die ersten beiden Tage im neuen Jahr. Da kann man immer noch überlegen, was man das ganze Jahr machen möchte, man hat gewissermassen ein weisses Papier vor sich und kann unbeschwert starten (ja, mir ist schon klar, dass nüchtern betrachtet die Zeit auch über die Sylvesternacht weiterläuft und man wieder da ist, wo man vor Weihnachten war, aber es hilft trotzdem :-)).

Mein erster Blick geht dann jeweils zurück zum Anfang des letzten Jahres - mal schauen, wo man da stand und wo man jetzt steht. Also, letztes Jahr war da:

Ich freue mich auf mein Oberteil und viele weitere Projekte, ich habe noch viel (auch Neues) vor - ich möchte Farbprojekte in Angriff nehmen, ich habe Ideen für fair isle und intersia (da habe ich gerade einen Video-Workshop gefunden) und es ist höchste Zeit für ein Perlenstrickereiprojekt (ich habe nämlich ganz, ganz tolle Pulswärmer gesehen, gell Irene :-). Schliesslich habe ich noch vor, irgendetwas Ausgefallenes zu stricken, aber da muss ich noch etwas darüber nachdenken... Schon konkreter ist eine weitere Idee, nämlich für ein Strick-Kunst-Projekt, aber dazu werde ich erstmal nicht mehr verraten bis ich erste Ergebnisse zeigen kann, aber etwas "glustig" machen geht ja, hehe. Was ich meiner Familie nächstes Jahr zu Weihnachten stricke weiss ich auch schon, hach ja.

Das Oberteil habe ich tatsächlich geschafft - und ich habe mich gefreut, dass es mit Hindernissen da und dort schliesslich doch machbar war und ich freue mich auf das nächste Oberteil :-) Farbprojekte gab es einige und da gibt es noch mehr, das mich interessieren würde. Auch die Perlenstrickerei habe ich in Angriff genommen - das ehrgeizigste Projekt musste leider auf Eis gelegt werden (fast schon sprichwörtlich - es handelt sich schliesslich um ein grönländisches Muster...), aber nun kann es wieder weitergeführt werden (dazu sicher später mehr). Was ausgefallenes habe ich noch nicht geschafft, aber da habe ich ja keine Eile. Das Strick-Kunst-Projekt läuft gut, mal schauen, ob ich es Euch dieses Jahr vorstellen werde resp. kann. Und natürlich weiss ich auch jetzt schon, was es dieses Jahr zu Weihnachten gibt (ist auch gut so, ist mir aufgefallen, weil die tollsten Ideen kommen natürlich während der Weihnachtsstimmung auf). So, dann haben wir noch: vielleicht doch mal eine Mütze - eine tolle Anleitung hätte ich ja. Vielleicht doch mal ein erstes Tuch - da habe ich neben der Anleitung auch schon die Wolle, aber noch ein Problem mit den Rundstricknadeln, da muss ich noch etwas grübeln. Und dann wäre da noch mein erster Quiltversuch und weitere schöne Stoffe, die auf mich warten. Und ein Bastelprojekt zwecks Herstellung von Atelier-"Vorhängen" wartet auch auf mich.

Nun, die nächsten vier Monate allerdings werde ich schwer beschäftigt sein, ohne dass ich Euch etwas zeigen kann... Das heisst aber auch, dass ich in vier Monaten jede Menge zum Vorführen haben werde :-)

Nun möchte ich Euch noch etwas mit auf den Weg ins neue Jahr geben:

Ein Philosophie-Professor stand vor seiner Klasse und hatte ein kleines Experiment vor sich aufgebaut: einen sehr grossen Blumentopf und drei geschlossene Kisten. Als der Unterricht begann, öffnete er die erste Kiste und holte daraus Tennisbälle hervor, die er in den Blumentopf füllte. Er fragte die Studenten, ob der Topf voll sei. Sie bejahten es.

Als nächstes öffnete der Professor die zweite Kiste. Sie enthielt Kieselsteine. Diese schüttete er zu den Tennisbällen in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Tennisbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.

Daraufhin öffnete der Professor die dritte Kiste. Sie enthielt Sand. Diesen schüttete er ebenfalls in den Topf zu dem Tennisball-Kiesel-Gemisch. Der Sand füllte die verbliebenen Zwischenräume aus. Er fragte nun ein drittes Mal, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig "ja".

Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor, öffnete diese und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.

"Nun", sagte der Professor, als das Lachen nachliess, "ich möchte, dass Sie diesen Topf als Sinnbild Ihres Lebens betrachten.

Die Tennisbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllend wäre."

Er fügte fort: "Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten."

"Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der Professor fort, "hat es weder Platz für die Kieselsteine noch für die Tennisbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie zuerst auf die Tennisbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."

Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren soll.

Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Das zeigt ihnen, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für ein oder zwei Bierchen."


Liebe Leser - ich mag kein Bier, es darf also auch was anderes sein.
Liebe Kinder - Alkohol ist nur für Erwachsene und auch dann nur in kleinen Mengen ratsam.
Liebe Urheberrechtler - diese Geschichte ist im Internet dutzende Male in verschiedenen Varianten zu finden. Leider kann ich nicht sagen, wer der ursprüngliche Autor ist, aber falls er oder sie sich melden würde, werde ich gerne die Quellenangabe ergänzen.

Ich wünsche uns allen ein wunderschönes, kreatives, glückliches und gesundes 2013 voller Tennisbälle!


Ein absolutes Lieblingsbild von mir, das ich vor einiger Zeit entdeckt habe - gemalt von Luiza Vizoli.

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