30. Dezember 2011

Mein Blog wird 1 Jahr alt !


Unglaublich - schon ist ein ganzes Jahr vergangen, seit ich meinen Blog einweihen durfte - dies ist mein 56. Blog-Eintrag und es macht immer noch genauso viel Spass :-)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu - zum einen möchte ich ganz herzlich Euch allen, meinen treuen Lesern, danken, die mich mit vielen lieben und lustigen schriftlichen und mündlichen Kommentaren, Wünschen und Aufmunterungen durchs Jahr begleitet haben.

Zum anderen ist es Zeit für einen (Strick-)Jahresrückblick...:

4 Paar Socken, 1 Paar Bettsocken, 4 Schals, 3 Paar Pulswärmer, 18 Paar Bebefinkli, 2 Eulen, 1 Schäfchen, 1 Häschen, 2 Küken, 2 Blümchen, 1 Ärmelschal, 1 Kissenbezug, 1 Bebesöckli, 1 Handycover, 7 Lavendelpyramiden, 1 Paar Filzfinken, 5 Weihnachtsengel.

Hmmm. Weniger als ich dachte... Allerdings habe ich daneben gelernt, Wolle zu färben, ich habe ein Spinnrad bekommen (und bin noch am üben) und ich habe erste Filzversuche gemacht. Hach ja, einen Shop habe ich auch eröffnet :-)

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, ich habe es nicht geschafft, dieses Jahr ein richtiges Oberteil zu stricken. Aber es muss ja noch Strickideen geben für nächstes Jahr (nicht, dass es mir daran fehlen würde - wenn ich die grossen Taschen um mich herum ansehe, habe ich noch etwa für das nächste halbe Jahr nicht nur Wolle, sondern auch schon feste Projekte in der Warteschlange. Aber lassen wir das Thema lieber :-)
Ich freue mich auf mein Oberteil und viele weitere Projekte, ich habe noch viel (auch Neues) vor - ich möchte Farbprojekte in Angriff nehmen, ich habe Ideen für fair isle und intersia (da habe ich gerade einen Video-Workshop gefunden) und es ist höchste Zeit für ein Perlenstrickereiprojekt (ich habe nämlich ganz, ganz tolle Pulswärmer gesehen, gell Irene :-). Schliesslich habe ich noch vor, irgendetwas Ausgefallenes zu stricken, aber da muss ich noch etwas darüber nachdenken... Schon konkreter ist eine weitere Idee, nämlich für ein Strick-Kunst-Projekt, aber dazu werde ich erstmal nicht mehr verraten bis ich erste Ergebnisse zeigen kann, aber etwas "glustig" machen geht ja, hehe. Was ich meiner Familie nächstes Jahr zu Weihnachten stricke weiss ich auch schon, hach ja.

Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen einen guten Start ins 2012, viel Freude, Glück, Gesundheit und dass der eine oder andere Wunsch wahr werden darf.

Immer möge das Sonnenlicht auf deinem Fenstersims schimmern
und die Gewissheit in deinem Herzen,
dass ein Regenbogen dem Regen folgt.
Irischer Segenswunsch

26. Dezember 2011

Weihnachtsstrickereien


Määäh... sind sie nicht süss, meine zwei Schäfchen? Die werden mich beim Stricken von nun an begleiten. Gut habe ich noch ein gestricktes Schäfchen (meine Molly) und die beiden Tischdeko-Schäfchen, nun können die fünf zusammen blöken und weiden :-)

Nun darf ich ein weiteres Stück meiner Weihnachtsstrickerei herzeigen, den Schwesterchen Wullechneuel Schal. Mein Schwesterchen hat mir nämlich die Wolle mit der Anleitung mitgebracht und gefragt, ob ich ihr den stricken würde - gesagt, getan. Das schwierigste war das Spannen eines 1.7m langen Strickstückes... Das war nur im Hausflur möglich, zumal der Schal ja nass sein sollte. Als mein Mann zur Türe hereinkam und den Schal da sah, schaute er drein als hätte ich ihm eröffnet, mit dem Schal Gassi gehen zu wollen :-) Er ist (war) mit dem Konzept des Aufspannens und Befeuchtens nicht so ganz vertraut, aber er ist sich ja einiges gewohnt, hihi. Der Schal war erstaunlich bald trocken und es war tatsächlich gut für die Fasern, denke ich.

 

Schwesterchen hat sich jedenfalls sehr gefreut, dass der Schal schon betriebsbereit ist (die Fransen habe ich gleich nach Wunsch noch angebracht, Event-Stricken so zu sagen).

 

Aber ich war ja nicht die einzige, die für Weihnachten gestrickt hat... Mami Wullechneuel hat für Schwesterchen diese süssen Eierwärmer gestrickt - die Pompoms allerdings hat Papi Wullechneuel gemacht!


Und für mich gab es ein Blüemli-Buchzeichen, das schon in Gebrauch ist:


Jaaaa, ich habe nämlich von meinem Mann Strickbücher mit herzigen Kärtli (eines mit einem gestrickten Gutschein für einen Entspannungs-Tag im Schnee - zwecks spazieren und/oder stricken ;-)) bekommen. Zwei davon sind von Stephanie Pearl-McPhee (hach ja, es gibt noch weitere Bücher, jetzt habe ich noch Free-Range Knitter und Things I Learned from Knitting: Whether I Wanted to or Not. Ausserdem war da noch ein Büchlein mit Strick-Cartoons und ich kann nicht widerstehen, Euch einen davon zu zeigen...:

 
"I know perfectly well what He told you, dearest. And now I'm telling you that I won't get into that thing without my stash."
stash=Wollvorrat...


Schon ist die letzte Woche des Jahres angebrochen - heute wird noch einmal gefeiert, und bald schon gibt es den Jahresrück- und -ausblick. Eine gute Woche Euch allen!

24. Dezember 2011

Es ist Weihnacht


Weihnachten ist das grosse Wunder
der vergebenden Gnade Gottes;
den verlorenen Leuten bietet er ewiges Leben.
Das ist das Wunder der Heiligen Weihnacht,
dass ein hilfloses Kind unser aller Helfer wird.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
dass in die Dunkelheit der Erde die helle Sonne scheint,
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
dass traurige Leute ganz fröhlich werden können.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht:
Das Kind nimmt unser Leben in seine Hände,
um es niemals wieder loszulassen.
Friedrich von Bodelschwingh


Es ist Weihnacht!

Auch dieses Jahr werde ich meine Familie mit einem selbstgestrickten Geschenkli überraschen. Dieses Jahr mit diesen Engelchen, für die ich die Anleitung zum vierten Advent bei Ravelry eingestellt habe (ich habe mich sehr gefreut, dass sie mittlerweile 240 mal heruntergeladen wurde und bin sehr gespannt auf erste Bilder).
Die kostenlose Anleitung gibt es hier (die Registrierung bei Ravelry ist ebenfalls kostenlos und die Anleitung gibt es wie immer bei mir in Deutsch und Englisch). Dieses Mal gibt es noch eine Besonderheit, falls ihr nämlich lieber häkelt, dann schaut doch hier vorbei - dies ist Roswithas Originalversion, und diese ist für Häkelfreunde. Mit ihrer Genehmigung durfte ich diese Anleitung für Stricker "übersetzen", was mich sehr gefreut hat.

Neben Engelsflügeln habe ich natürlich noch mehr gestrickt, aaaaber, da müsst ihr Euch noch ein klein wenig gedulden bis die Geschenke ausgepackt sind, dann werde ich Euch wieder was Tolles zeigen können.
Nun habe ich diese Woche auch nicht nur gestrickt (dochdoch!), ich habe auch Pralinés gemacht, ein bisschen (räusper) mit Schwesterchen Wullechneuel eingekauft und gequatscht, unsere Behausung auf Vordermann gebracht (das finde ich jedes Jahr wieder super toll :-)) und natürlich Geschenkli zusammengestellt und eingepackt. Jetzt duftet es nach Schokolade und Tannenzweigen, die Guetzli (danke liebes Schwesterchen) sind beim Kaffee auf dem Frühstückstisch, die Kerzen brennen bei weihnachtlicher Musik. Perfekt. Ich husche dann mal rüber...

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine wunderschöne, besinnliche Weihnacht!

18. Dezember 2011

Bald ist Weihnacht...


Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,

wenn der Laute bei dem Stummen verweilt
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still,

wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und gross,

wenn mitten im Dunkeln ein winziges Licht
Geborgenheit und helles Leben verspricht,

dann, ja dann,
fängt Weihnachten an!
Rolf Krenzer


Noch eine Woche bis Weihnachten, ich freue mich! Weniger freut sich allerdings mein Blog, mir geht es nämlich wie Stephanie mit ihrem Blog - man kann einfach keine Fotos einstellen, wenn alles, was man mit Hochgeschwindigkeit strickt zum Verschenken an Weihnachten gedacht ist! So gibt es auch diese Woche keine Fotos von Gestricktem, allerdings kann ich Euch versprechen, dass es noch diese Woche eine Blog-Spezialausgabe mit Foto gib...

Das Strick-Highlight der Woche war das Entdecken dieses Blogs, Jollyknits, hurra, es gibt auch in Winterthur noch mehr Strickerinnen :-)) das hat mich sehr gefreut und ich hoffe, ich kann nächstes Jahr bei einem der Stricktreffen vorbeischauen und noch mehr Strickerinnen kennenlernen!

Ich wünsche Euch allen einen schönen 4. Advent und eine gute letzte Adventswoche - dann ist Weihnachten da!

11. Dezember 2011

3. Advent und riesiger Wollausflug


Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiss um den Segen!
Matthias Claudius


Weihnachten steht vor der Türe - noch zwei Wochen! Und dieses Jahr habe ich doch etwas Strick-Zeit-Knappheit, uiuiui, ich rechne und zähle Tage und schwanke zwischen "das reicht ja nie" und "ach, das klappt doch ganz gut". Viel mehr kann ich natürlich nicht verraten, sind ja alles Überraschungen, aber ihr werdet auf jeden Fall noch eingeweiht :-)

Am letzten Freitag durfte ich mit Mami und Papi Wullechneuel einen riiiiiesigen Wollausflug machen, drei Woll-Läden standen auf dem Programm, der Tag hat sehr viel Spass gemacht und ich durfte auch viele tolle Sachen mit nach Hause nehmen (natürlich gibt es für alles schon ein Projekt, naja, irgendwann nach Weihnachten und nach meinem lang geplanten Oberteil). 


Von links oben nach rechts unten: Zwei mal Wash Filz Wolle in Regenbogen und rosa-gelb; langfristige Investition in die Frühlings-Finkli-Modelle; Noro Silk Garden Sock Yarn (252); Schulana Kid-Seta (70% Kid-Mohair, 30% Seide); Lang Donegal in dunkelgrün aus reiner irischer Merinowolle; Lang Jawoll Magic Dégradé für ein ganz spezielles Projekt und Gründl Sockenwolle in grau und leuchtend rote Perlen (ich freue mich auf mein erstes Perlenstrickprojekt).

Etwas Besonderes, Langersehntes durfte ebenfalls bei mir einziehen (und nach den Weihnachtsferien werde ich natürlich von meinen Erfahrungen berichten, mein Mann hat sich schon fürs Zusammenbasteln zur Verfügung gestellt, hehe):


Zu Hause durfte ich die ganze Wolle meinem Mann vorführen, der sich immer wieder mit mir an den tollen Knäuel freuen kann. Ich war ganz schön geschafft und sagte meinem Mann, das sei ja auch ganz schön anstrengend, so viele Entscheidungen - welche Wolle darf mit, welche Wolle darf nicht mit? Mein Mann grinste. Nene. Bei dir ist die Entscheidung: welche Wolle darf mit, welche Wolle darf erst nächstes Mal mit...?

Ich wünsche Euch allen einen schönen Adventsabend und eine gute neue Woche.

4. Dezember 2011

2. Advent und Winterfinkli


Advent, Advent, die Nadel brennt

Es flackert die Masche im Kerzenschein
und reiht sich brav in die anderen ein.
Die Wolle duftet nach Zimt und Zucker
und nimmt‘s zum Leide der Maschenprobe nun etwas zu locker.

Die Nadeln glitzern beim Freudentanz
Etwas Filz verirrt sich im adventigen Kranz
Ein Häkeldeckchen liegt im Tannengeäst
Ein Wollknäuel klebt am Lebkuchen fest.
Es singen die Fäden, Stück für Stück
und zwirbeln herum vor lauter Glück.
Frau Wolle sieht dem Treiben zu,
lässt dann Füllwatte schneien und nun ist Ruh‘.

Die Wollknäuel dösen friedlich vor sich hin
und träumen vom künftigen grossen Sinn,
ein Pulli, ein Schal… wohin’s mich wohl verschlägt?
und fragen sich, ob das Christkind wohl auch Wolle trägt?
 Isi, Schwesterchen Wullechneuel

Es gäbe nichts Schöneres, mit dem ich meinen 50. Blog-Eintrag feiern möchte als mit diesem wunderschönen Gedicht von meinem Schwesterchen - ganz ganz lieben Dank, Du hast mir eine grosse Freude gemacht!



Ich freue mich sehr, Euch mein neustes Wullechneuel Finklimodell vorzustellen, das Norweger Winterfinkli, das schon in meinen Shop gewandert ist. Der Winter steht vor der Türe: Diese Finkli haben ein speziell langes Bein (ca. 8cm) und sind etwas grösser gestrickt, damit sie auch über Söckli oder Strampelhösli getragen werden können (ca. 11.5cm).


Diese Woche ist ein langersehntes Paket mit einem ganz tollen Buch angekommen: Knitting Around the World: A Multistranded History of a Time-Honored Tradition von Lela Nargi. Die Geschichte und die Besonderheiten des Strickens aus aller Welt werden mit vielen Fotos vorgestellt, daneben gibt es auch einige Strickmuster und es werden verschiedene Strickerinnen vorgestellt. Vor lauter Freude habe ich gleich alles meinem Mann gezeigt, die ägyptischen Socken aus dem 12. Jahrhundert, die isländische Wolle (die ich auch von unserer Hochzeitsreise mitgebracht habe...), die norwegischen Muster (siehe auch oben), die chinesischen zwei-Zehen-Socken und die bunten Strickereien aus Südamerika.


Mein neues Interweave Knits ist da - diese Woche im Briefkasten (der meint es wirklich gut mit mir diese Woche :-), mmh, da hat es wieder mal sooo viele tolle Ideen... wann soll ich das bloss alles stricken (einen Überblick gibt es hier). Im Moment sind gerade mehrere Strickprojekte auf den Nadeln, es weihnachtet ja schliesslich... Mein Strickjäckliprojekt muss wohl doch bis nächstes Jahr warten :-)

Ich wünsche Euch allen einen schönen Adventssonntagabend und eine gute neue Woche!

27. November 2011

Im Advent bei Kerzenschein

 

Im Advent bei Kerzenschein 
die Kindheit fällt dir wieder ein. 
Ein Adventskranz mit seinen Kerzen 
lässt Frieden strömen in unsere Herzen. 
Des Jahres Hektik langsam schwindet 
und Ruhe endlich Einkehr findet. 
Ein Tag, er kann kaum schöner sein,
als im Advent bei Kerzenschein.
Elise Hennek
 
Ich wünsche Euch allen eine frohe und besinnliche Adventszeit!

20. November 2011

Finkli auch für den Grossen und: es weihnachtet...

Mein Mann hatte vor zwei Jahren strickgefilzte Finken bekommen. Nach zwei strengen Wintern haben sich erste Löcher gebildet und er hat (zu meiner Freude) um Ersatz gebeten. Dieses Mal hatte ich mehr Glück als beim ersten Versuch, und die Grösse hat gleich im ersten Anlauf gepasst:


Gestrickt aus Pro Lana Wash Filz (100% Schurwolle). Mein Mann sich wieder die gleiche Farbe gewünscht und hat sich riesig gefreut, als ich ihm sein neues Paar anfang Woche übergeben konnte. Er wird wohl weiterhin gerne ein Feuerchen machen (wir sitzen gerade vor einem :-)), aber jetzt werden seine Füsschen auch sonst überall wieder warm sein.

Ihr habt sicher auch mein neues Markenzeichen entdeckt - ich habe mich gefreut wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd als ich die Etiketten im Briefkasten fand:


Diese tollen Etiketten werden in Zukunft auch meine Wullechneuel-Finkli zieren.

Das Wochenende durften wir im weihnachtlichen Bad Ragaz verbringen, wo die Weihnachtsbeleuchtung mit grossem Fest zum ersten Mal eingeschaltet wurde. Es war einfach wunderwunderschön - vielen Dank liebes Schwesterchen, dass Du das alles (und vieles mehr) möglich gemacht hast!


Morgen ist einkaufen für den diesjährigen Adventskranz angesagt, darauf freue ich mich schon. Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche!

12. November 2011

Meterlange Häkelei und: zurück zu den Nadeln

Erstmal darf ich allen ganz herzlich danken, die mir hier, per Email oder persönlich so viele liebe Worte und gute Wünsche zu meiner Shop-Eröffnung gesendet haben. Ich habe mich sehr, sehr gefreut!

Die letzten beiden Wochen habe ich kaum gestrickt. Dafür habe ich gehäkelt und das fast bis zum geht nicht mehr - im wahrsten Sinne des Wortes meterweise! Es gibt da nämlich etwas was sich wesentlich besser häkeln als stricken lässt - nämlich Körbchen! Ich weiss auch woher ich diese unbändige Vorliebe habe, gell Mami... Und hier es nun, mein Gästehandtuchhalterkörbchen:


Noch ein Wort zur Anleitung, es gibt eine Woll-Linie, die heisst Lily (nein, nicht meine, aber trotzdem süss) und die haben jede Menge kostenlose Anleitungen, das Körbchen oben gibt es hier. Die verliebten Entchen habe ich heute beim Einkaufen gefunden, die haben so gut gepasst :-)


Auch die Anleitung zu diesem Körbchen gibt es bei Lily. Körbchen häkeln ist toll, aber die nächsten werden nicht grösser werden als das zweite... glaub ich. Das Garn ist Weda-Natura, 100% Baumwolle, 12-fach (gibts bei Coop).

Wie meine treuen Leser wissen, bin ich grosser Fan von Stephanie Pearl-McPhee. Und letzten Sonntag habe ich gesehen, dass sie ein neues Buch herausgegeben hat und ruckzuck war es in meinem Einkaufskorb und kurze Zeit später im Briefkasten - ich bin schon halb durch und es begeistert mich genauso wie die anderen!


Nur eine kleine Kostprobe (offensichtlich wird man in Kanada als öffentliche StrickerIn ständig angesprochen, was hier nicht der Fall zu sein scheint - oder ich fahre zur falschen Zeit Zug :-) Jedenfalls sind die Fragen, die man ihr stellt nicht unbedingt immer sehr sinnvoll und obwohl sie immer eine höfliche Antwort gibt, stellt sie sich vor, was sie stattdessen sagen könnte...):
Scene: Me, knitting. Non-knitter approaches and says, "Wow, are you knitting?"
What I would like to say: Nope, doesn't it look like it though? Really, this is a careful illusion made possible through my many years of studying enchantment and magic. In reality, I'm just sitting around like everyone else, but I make it appear as though I'm knitting to create a feeling of coziness, make me look smart, and give me a way to meet people. Hi!
What I actually said: Yes.

Und zum Schluss noch eine Vorschau auf mein momentanes Projekt:


Häkeln war ja toll, aber trotzdem, zurück bei den Nadeln zu sein, hach ja, das ist schon etwas ganz anderes. Obwohl ich gehäkelt habe wie verrückt stelle ich fest, dass ich mein Gestricksel sehr vermisst habe.

So, muss mal in der Küche vorbeischauen, da köcherlt mein erstes Schinkli vor sich hin, mmh... Wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!

6. November 2011

Mein Wullechneuel Finkli-Shop



Nach langen Wochen mit viel Tüftel- und Kopfkratzerei, Problemwälzung und -lösung, nach Mehrwertsteuer, Versandschachteln, Organzabeuteln, Geschäftskonto, Buchhaltungsprogrammen, Briefmarken, AGBs, Gutscheinen, Briefpapier, Logogestaltung und nicht zu vergessen, das Entwerfen und Stricken erster Finkli, freue ich mich, heute meinen online Finkli-Shop eröffnen zu dürfen. Für alle, die sich gleich dort umsehen möchten, hier gehts zum Shop. Für diejenigen, die gerne meine Erlebnisse der letzten drei Monate, also die Geschichte der Shoperöffnung, nachlesen möchten, gibt es gleich unten einen weiteren Blog-Eintrag. 

Tagebuch der Eröffnung meines Finkli-Shops...

So fing alles an...

Oder besser: Vorgeschichte - ich habe einmal einen Mann getroffen, der sich ernsthaft nicht vorstellen konnte, dass Frauen geniale Einfällen haben könnten, weil er die besten Einfälle am Morgen beim Rasieren habe. Nun, ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass dies nicht besonders förderlich war für den weiteren Verlauf unserer Bekanntschaft, aber ich werde Euch verraten, wo ich viele geniale Einfälle habe: beim Staubsaugen. Jawohl. Das mache ich nicht nur gerne, sondern habe beim hin- und hergehen und saugen immer mal wieder gute Ideen (daher, liebe Teil- und Vollzeit-Hausfrauen und -männer und alle anderen, die staubsaugen: glaubt mir, Euch gehört die Welt!).

Immer mal wieder hat mir jemand gesagt: "Du mit Deinen Stricksachen, mit diesen herzigen Bebefinkli, das wär doch was...!" Aber irgendwie hat's einfach nie "klick" gemacht. Und dann kam der Staubsauger an diesem Tag im Sommer und plötzlich habe ich meinen kleinen Onlineshop vor mir gesehen und von da an sind die Ideen nur noch so gesprudelt.

Die grösste Hürden war wohl die technische Seite - wie mache ich denn den eigentlichen Shop...? Da habe ich bei meiner Blog-Kollegin vorbeigeschaut und mir erlaubt, meinen Shop ebenfalls da einzurichten, wo schon der Shop der Spinnwebstube ein Zuhause gefunden hat. Mit der Einrichtung des Shops, die sich über Wochen hinzog, haben sich immer wieder Fragen gestellt: Muss ich denn Mehrwertsteuern rechnen, was schreibt man im Impressum, was für AGBs brauche ich und wie komme ich eigentlich an eine Emailadresse "@wullechneuel.ch"...?

Fragen über Fragen, aber wie das so ist, eine nach der anderen klärte sich. Eine wichtige Frage war die der Mehrwertsteuer... einen Blick auf die Seite der Eidgenossenschaft versicherte mir, solange ich weniger als 100'000 Franken Umsatz habe, muss ich mir dazu keine Gedanken machen (mein Mann meint, ich müsse mir über die Mehrwertsteuer in den ersten Jahren den Kopf nicht zerbrechen, mal schauen ;-)).

Bald klärte sich auch, dass ich meine domain, also das "wullechneuel.ch", auf eine eigene homepage legen musste, um eine wullechneuel Email-Adresse zu erhalten. Wie war das nochmal, cname, domain, host, DSN? Es ging schon wieder los. Die Details werde ich Euch ersparen und gefühlte 50 Emails und Telefonate später war auch das überstanden.

Ausser meinen Mann habe ich auch zuerst einmal niemanden eingeweiht, ich wusste noch immer nicht sicher, ob das wirklich alles klappen wird - und ich wollte erst gar nicht, dass man versucht, mir das auszureden...

Die Regenbogen-Finkli kamen mir da gerade zur rechten Zeit in die Finger, die mussten es sein, für meine Startseite und so wurden diese fix fertig gestrickt.


   
Dabei stellte ich fest, dass ich doch ohne Logo keinen shop eröffnen kann - und wer wäre da besser geeignet, dieses zu designen als mein kreatives Schwesterchen...? Viele tolle Vorschläge durfte ich entgegennehmen - mein neuer Blog-Titel ist nur einer davon. Mein Logo habe ich schliesslich basierend auf ihren Vorschlägen entworfen.

Während ich noch über meine Finkli nachdachte und meine Gedanken um weichstes Merino und farbenfrohe Baumwolle kreiste, schweiften meine Gedanken zur Babyausstattung im Allgemeinen ab und dass es doch die eine oder andere Anschaffung braucht (also nicht nur viele bunte Finkli). Während meiner Ausbildung ging mir einmal durch den Kopf, dass es doch schade sei, dass ich mich wohl nie selbständig machen werde, dass ich aber eigentlich meine ganz eigenen Vorstellungen von der Führung eines Unternehmens hätte. Nun, das war die Geburtsstunde meiner Idee, von jedem verkauften Finkli einen Franken für das Projekt HEKS Koala zu spenden, die in der Schweiz finanziell benachteiligten Familien ermöglicht, unentgeltlich eine Erstausstattung für ihr Baby zu bekommen.

Auch ein Besuch bei der Bank stand auf dem Programm - ein eigenes Konto für meinen Shop wäre schon ganz toll und so machte ich mich an einem freien Tag auf zur Bank. Ich erklärte mein Anliegen, ich wollte nur einfach ein Unterkonto in meinem Konto, nichts weiter. Der nette Herr fragte erstmal, wofür ich das denn bräuchte und naja, ich erklärte, ich werde im Internet als Nebenerwerb Stricksachen verkaufen. Da meinte er gleich, na da werde ich doch jemanden von der Abteilung für Geschäftskunden für eine Beratung beiziehen. Ääähm, naja, versuchte ich einzuwenden, aber wir reden da von keiner AG, auch keiner GmbH oder so, ich mache das nur so nebenbei und ich weiss nicht... Aber der Herr winkte ab, die Beträge spielten keine Rolle, wenn es geschäftlich wäre, dann wäre es geschäftlich. Nun gut. Er werde da jetzt anrufen - was war das nochmal, was sie verkaufen? Sie malen Bilder? Hm, nein, nicht ganz... Jedenfalls stellte sich dann doch heraus, dass ich mit einem einfachen Unterkonto bestens bedient wäre und so habe ich dies dann beantragt. Die Dame, die das Konto einrichtete, war nur des Hochdeutschen mächtig und schluckte erstmal, als ich mein Konto "Wullechneuel" nennen wollte - die Erleichterung war gross, als ich ihr anbot, ich würde das gerne für sie buchstabieren :-)

Schliesslich stand die Buchhaltung auf dem Programm - das macht mir sogar Spass, buchen von hier nach da und jeden Vorgang verfolgen können, für alles gibt es Regeln und am Schluss geht das alles noch auf, das ist doch einfach nur toll. Gesagt, getan, bald schon konnte ich fröhlich drauflos buchen.

Irgendwann kam der Punkt, an dem gar nichts mehr ging. Irgendwie mussten die Finkli ja auch versendet werden und woher sollte ich denn all diese Schachteln hernehmen? Die Angebote, die ich fand, waren ziemlich teuer und die Auswahl war schwer. Ein Anruf bei meinem Schwiegermami, die seit Jahren ein eigenes Geschäft betreibt, brachte erstaunliches zu Tage: sie habe gerade günstige Kartonschachteln bestellt und werde mir die Adresse senden... Manchmal braucht man auch etwas Glück... Nachdem ich der netten Dame bei der Schachtelfirma erklärt hatte, es brauche in der Schweiz mitnichten einen Handelsregistereintrag um ein Unternehmen gründen zu dürfen und nachdem das nette Geschäft bei uns im Haus sich bereit erklärt hatte, die Lieferung meiner (sage und schreibe) 25 Kartonschachteln zu Geschäftszeiten entgegenzunehmen, hatte sich auch dieser Punkt geklärt.

Diesen Sommer hatte ich Bebefinkli verschenkt und hatte diese in einem Organzabeutel verpackt. Weil mir dies so gut gefallen hatte, beschloss ich, Organzabeutel auch in meinem Shop anzubieten. Allerdings mussten die Beutel einigermassen günstig im Einkauf sein, damit ich sie zu einem vernünftigen Preis anbieten konnte, also sah ich mich bei deutschen Anbietern um, aber mit den Versandkosten waren die Angebote unerschwinglich. Also wieder zurück in die Schweiz. Mit dem günstigsten Angebot hier würde es auch noch gerade klappen. Dann erhielt ich die Nachricht, die Beutel seien in den nächsten Monaten nicht lieferbar. Nur nicht aufgeben, weiter zum nächsten Angebot, das ich auch tatsächlich bestellte. Als die Organzabeutel allerdings eintrafen, war die Enttäuschung gross: die Beutel waren zu klein für die Finkli. Die Suche ging weiter. Als ich dann endlich, allerdings wieder in Deutschland, auf ein Angebot stiess, bei dem alles stimmte, kam die nächste Enttäuschung: Lieferung in alle EU-Staaten. Hm. Der rettende Einfall kam mir wenig später und ich durfte die Organzabeutel an einen ehemaligen Arbeitskollegen meines Vaters senden lassen, der in Deutschland lebt und netterweise die Organzabeutel Papa Wullechneuel mitbrachte.

Meine Ideen nahmen langsam aber sicher Formen an und irgendwann musste ich an das eigentliche Stricken der Finkli denken. Die Auswahl der Wolle war nicht ganz einfach, aber nach einigem Suchen und einigem Probestricken fiel die Wahl auf das Trio von Merino, Baumwolle und Sonderanfertigungen.So konnte bald das einfachste, aber auch wichtigste, das eigentliche Stricken beginnen. Einige Wochen lang bevölkerten Finkli, Merino- und Baumwollknäuel jede mögliche Ecke des Sofas... Auch hier ein grosses Dankeschön an meinen Mann für seine Geduld und dafür, dass er immer wieder jedes neue Finkli-Modell mit Begeisterung inspiziert hat:


Mein Mann hat allerdings noch mehr getan - nämlich meine AGBs durchgelesen (und das muss ich ihm hoch anrechnen, hach, ist das langweilig...).

Nun fehlte noch der ganze Papierkram: Lieferscheine, Briefpapier, Flyer und Broschüren wollten entworfen und mit dem von meinem Schwesterchen inspirierten Logo versehen werden. Ausserdem brauchte ich einige Fotos von der Finklischar, um diese auf den Prospekten abzubilden.

Schliesslich war es an der Zeit, den eigentlichen Shop zu konfigurieren, sich mit Schriftarten, Farben, Versandkosten und Beschreibungen auseinanderzusetzen. Die Finkli mussten mit Namen versehen, katalogisiert und fotografiert werden, ebenso die Knöpfe und die Organzabeutel und alle Fotos mussten auf die richtige Grösse gebracht werden. Ausserdem brauchte ich noch Woll-Lager-Boxen, Knopfschachteln und einen Korb für die fertigen Finkli.


Bald war es so weit: noch eine Woche!

Zufälligerweise entdeckte ich im Internet ein Testangebot für T-Shirt-Druckfolien und da war schon meine nächste Idee geboren: Ein Shirt mit meinem Logo! Die Anleitung war nicht ganz einfach (es gab sehr viele "unbedingt" und "auf keinen Fall"), daher bat ich meinen Mann um Unterstützung. Ich denke, mit seinem Einsatz wird mein Shirt auf jeden Fall mehr als die angegebenen 20 Waschgänge überleben:


Als Abschluss meiner Planungsphase und anlässlich der Eröffnung habe ich meine Familie eingeladen und zu selbstgemachtem Limettensirup, Keksen in Schäfchenform und einigen anderen Leckereien feiern wir am 6. November 2011 nach drei Monaten der Planung Eröffnung meines Onlineshops mit Tag der offenen Tür.

Hereinspaziert...


Heute durfte sich die ganze Familie über mein Wirken informieren. Für eine Stärkung zwischendurch war ebenfalls gesorgt.


Das richtige Outfit gehörte natürlich auch dazu...:


Zum Tag der offenen Türe gab es einen "Rundgang" durch den Shop:



In Empfang nehmen durfte ich sogar einen Beteiligungsschein an der Baumwoll"plantage", die von Papa Wullechneuel gehegt und gepflegt wird. Noch konnte nicht gerntet werden, aber wir sind zuversichtlich für nächstes Jahr und mit meiner Aktie kann ja jetzt gar nichts mehr schief gehen ;-)


Vom kreativen Schwesterchen Wullechneuel durfte ich etwas ganz Tolles in Empfang nehmen - ist das nicht süss?

Ein ganz grosses, liebes Dankeschön an alle, die heute mit mir mitgefeiert haben - ich habe mich sehr gefreut, dass ihr dabei wart, und allen, die mich in den letzten Monaten in der einen oder anderen Weise unterstützt haben!
  

29. Oktober 2011

Wie riecht ein nasses Alpaka?

Es ist Endspurt. Nächste Woche ist grosse Enthüllung meines Projektes. Danach wird es mir wohl etwas fehlen, so viele Wochen hat es mich begleitet (nun ja, ganz weg wird es ja nicht sein). Andererseits freue ich mich auch, dass ich es bald mit allen teilen kann (und es wird auch wieder einfacher, wenn ich nicht bei jedem Besuch zu Hause alles umräumen muss :-)).

Diese Woche habe ich nichts Gestricktes vorzuführen, aber dafür habe ich mein "Projekt Alpaka" in die Hand genommen: von der schmutzigen Alpakafaser in der Küche zum gestrickten Endprodukt, an dem ich Euch teilhaben lassen werde. Heute geht es los mit dem Waschen - nach der Anleitung, die ich letzte Woche beim Schafschurfest erhalten habe.

Zuerst habe ich die Wolle sortiert, um Fremdkörper zu entfernen, man sieht aber noch wie staubig die Fasern sind:


Anschliessend habe ich die Wolle 2h in kaltes Wasser eingelegt, damit sie sich schön vollsaugt:


Danach kamen die (vorsichtigen) Waschgänge mit heissem Wasser. Wie ich von Sabina Haese gelernt habe, Haarshampoo erfüllt diesen Zweck wunderbar (ich habe das genommen wo drauf steht "glatt und seidig", klingt gut). Nach einem Seifen- und drei Spülgängen war das Wasser nicht mehr schmutzig und ich habe die Wolle zum Trocknen auf ein Handtuch ausgebreitet:


Der Platz zum Trocknen ist wie immer das Bad - habt ihr Euch auch schon gefragt, wozu der Platz unter dem Waschbecken dient (zumal wir im Bad einen Schrank stehen haben)? Seht selber:


Könnte nicht besser sein, oder? :-) Nun muss ich noch die grosse Frage beantworten: Nun, es riecht ganz anders als nasses Schaf - vor dem Waschen riecht es fast gar nicht, im Wasser ein klein wenig (nach... Alpaka?) und nach dem Waschen, nun ja, ein bisschen wie mein Mann frühmorgens (war nämlich sein Shampoo).

Ausserdem durfte ich diese Woche mein neuestes Buch entgegennehmen:


Mastering color knitting von Melissa Leapman gefällt mir sehr gut, die Techniken sind in grossen Darstellungen erklärt und ich habe schon eine Inspiration gefunden für meine bunten Pulswärmer.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Samstagabend und einen erholsamen Sonntag!
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